Es bleibt spannend: Wie wird die Mainzer Innenstadt lebendig(er)? Mit »Event-Beleuchtung«, Workshops, Gründungswettbewerb, Willkommenskultur, Außengastronomie und IEK?

Sechs Vorhaben zur Belebung der Innenstadt will die Stadt Mainz im Rahmen des Programms »Innenstadt-Impulse« angehen. Die Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz beläuft sich auf 486.000 Euro, die Stadt Mainz stockt um 54.000 Euro auf. Das »Event-Beleuchtungskonzept« für die Mainzer Innenstadt soll in der »dunklen Jahreszeit« starten und Ende Januar 2022 auslaufen. Mitte Oktober zeichnet sich ab, »dass zusätzlich zur üblichen Beleuchtung der Innenstadt in Richtung Weihnachtsmarkt die Stadt Mainz sicherlich einige markante Ergänzungen in der Illumination setzen wird. Denkbar wäre dies etwa im Bereich Neubrunnenplatz, vor der Alten Universität oder auf der LU«, so die Auskunft von Pressesprecher Ralf Peterhanwahr.

Zum Foto: 2,6 Mio. Euro sind für den Umbau des Münsterplatzes veranschlagt; sie stammen zu 90 % aus Fördermitteln des Bundesprogramms „Aktive Stadt“, die restlichen 10 % finanziert die Stadt Mainz über die „wiederkehrenden Beiträge“.

Bereits angelaufen ist die Mainzer Willkommenskultur. Neue Geschäftsinhaber:innen in der Mainzer Innenstadt werden von Citymanagement, Werbegemeinschaft Mainz und Wirtschaftsförderung persönlich willkommen geheißen. Anfang Oktober begrüßten laut einem Pressebericht Werbegemeinschafts-Vorsitzende Plachetka und Citymanagerin Klima die Inhaberin im »‘s Fachl« Antje Schubert. Das Geschäft in der Inselstraße vermietet an kleinere Gewerbetreibende einzelne Fächer, in denen sie ihre Produkte präsentieren können.

Präsentieren will auch Professor Funder die Ergebnisse der Workshops, die er im Sommer mit Wirtschafts-Akteuren der Innenstadt durchgeführt hat – »bis Ende des Jahres 2021«, lautet der Zeitplan. Nicht einfach zu klären sein wird die Regelung für die Außengastronomieflächen. In der September-Sitzung des Mainzer Stadtrats forderte die Ampel-Fraktion die Verwaltung auf, Voraussetzungen zu benennen, die eine dauerhafte Genehmigung über das Jahr 2021 hinaus ermöglichen würden. Gleichzeitig wurde der CDU-Antrag, mit dem die dauerhafte Beibehaltung der Außengastronomieflächen sofort beschlossen werden sollte, abgelehnt.

Konzept überprüfen

Im »Lulu« in der Mainzer Ludwigsstraße (ehemals Karstadt) haben sich derweil die Gewinnerinnen des Gründungswettbewerbs »Win a shop@Lulu Mainz – Starte mit Deiner Idee durch« niedergelassen. Milch & Mond« (Lina-Maria Schön aus Mainz), !PULS good stuff UG! (Lotta Ahrberg und Anne-Kathrin Brunier aus Mainz), »Tina, Tarla und Co« (Christina Ehrhardt-Burns aus Pleitersheim). Die drei Neuen erhalten neben der freien Miete bis zum Jahresende den Shopbau sowie ein Marketingbudget. Nun können die jungen Unterneh­mer:innen, ihre Produkte und Dienstleistungen am Markt testen.

Zeitlich etwas langwieriger dürfte die Erarbeitung eines Zwischenergebnisses für das »Integrierte Entwicklungskonzept« (IEK) sein. Am 24. März 2021 hatten die Ampel-Fraktionen im Stadtrat beschlossen, das Konzept überprüfen zu lassen.

Das IEK, 2015 vom Stadtrat beschlossen, nennt 18 städtebauliche Projekte und 84 konkrete Maßnahmen. 2016 wurden Prioritäten und Umsetzungszeiträume für die einzelnen Maßnahmen vorgegeben – eine rechtliche Voraussetzung für die weitere Förderung im Rahmen des Bund-Länder-Programms »Aktive Stadtzentren«. Bis einschließlich 2025 sollten Fördermittel im Umfang von insgesamt 11 Mio. Euro beantragt werden. Es wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und dafür umfangreiche Fördermittel für Mainz gewonnen. Z.B. für die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen Bahnhofs- und Schillerstraße, Große Langgasse, Münsterplatz, Hauptstraße Mombach, Boppstraße, Quartiersplätze, …. Im IEK stehen weitere solcher umfassenden Sanierungs- und Bauvorhaben, z.B. die Große Bleiche, die Flachsmarktstraße, die Straßenbahntrasse durch die Binger Straße. Alle diese Vorhaben gehen einher mit einer Neuordnung des Straßenraums.

Das gefällt nicht Allen. Passt aber gut in die Zeit.

| SoS