Mit dem Förderbescheid des Landes im Rahmen des Programms «Innenstadt-Impulse« kann die Stadt Mainz sechs Vorhaben zur Belebung der Mainzer Innenstadt angehen.

486.000 Euro stellt das Land Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Die Stadt Mainz legt noch einmal 54.000 Euro drauf. Dieses Geld steht im Rahmen des Modellprojekts «Innenstadt-Impulse« zur Verfügung. Ende Februar 2021 hatte die rheinland-pfälzische Landesregierung angekündigt für 2021 und 2022 im Rahmen des Programms «Innenstadt-Impulse« den Oberzentren insgesamt 2,5 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Die fünf Oberzentren sind Ludwigshafen, Mainz, Kaiserslautern, Koblenz und Trier. Das Land übernimmt 90 Prozent der Förderung für die Projekte. Die jeweiligen Oberzentren müssen die restlichen 10 % zur Verfügung stellen. Kurzfristig kreative und attraktive Maßnahmen für das Corona bedingt über lange Zeiträume erlahmte Leben in der Innenstadt sollen mit diesen Geldern angeschoben werden. Unter den sechs Maßnahmen, die in Mainz gefördert werden sollen sind:

«Kultur und Wissenschaft erleben«.

Vorgesehen sind sechs Aktionstage, an denen Künstler verschiedener Sparten auf Pop up-Bühnen in der Stadt auftreten. Die Auftrittstage werden bewusst auf Tage gelegt, mit einer eher schwächeren Besucherfrequenz, um tatsächlich Innenstadt-Besuche anzuregen. Eingebunden sind das Staatstheater Mainz sowie die Institutionen der Mainzer Wissenschaftsallianz mit mehr als 25 Hochschul-, Forschungs- und Bildungsinstitutionen.

«Mainz leuchtet – die Mainzer City wird illuminiert«.

Vorgesehen ist ein neues Event-Beleuchtungskonzept für die Mainzer Innenstadt, bei dem mit Lichtinszenierungen zu Beginn der dunklen Jahreszeit neue Akzente in der Innenstadt gesetzt werden sollen. Die Aktion soll bis Ende Januar 2022 laufen. Mit Hilfe von besonders gestalteten Objekten wie Großkugeln oder leuchtenden Gärten sollen Lichtpunkte an ausgewählten Innenstadtplätzen gesetzt werden, auch eine bewegliche Illumination von geeigneten Gebäuden ist angedacht.

«Pop Up Museum/Open Space Museum«, «GWC« und «Gutenberg«.

Die Innenstadt von Mainz soll erstmals zur «Museumsmeile« werden. In leerstehenden Ladenlokalen werden Infotafeln und Installationen gezeigt, ggfs. auch durch die Beklebung von großen Schaufensterflächen. An mehreren Orten finden sich interaktive Mitmachelemente (bspw. Riechstation mit Weinaromen, Aromaverkostung mit schwarzen Gläsern), möglich ist auch die Verbindung zur Gastronomie (Präsentation ausgezeichneter Weine auf der Karte) oder zu Weinfachhandel, Vinotheken, Verkaufsstationen oder Probenevents. Angedacht sind außerdem Informationen über, sowie Exponate von Johannes Gutenberg in der Stadt auszustellen. Der Gutenberg-Pfad, der mehrere Stationen seines Wirkens in der Innenstadt verbindet könnte integriert werden. Mit Hilfe von iBeacons etwa an Gebäudewänden oder der Innenseite von Schaufenstern werden Filme und Inhalte interaktiv präsentiert.

Zum Foto: Eine der Ideen im Rahmen der «Innenstadt Impulse«: Der Gutenbergpfad (auf dem Foto ist die Übersichtstafel im Jesuitenbogen an der Alten Universität zu sehen), könnte in das Projekt, Informationen und Exponate des Wirkens von Johannes Gutenberg in der Innenstadt zu präsentieren, integriert werden.
(Foto SoS)

«Innenstadtkampagne«

Im Mittelpunkt stehen Einzelhandel, Gastronomie, Verweilen und Kultur. Ziel soll ein attraktiver und jahreszeitlich abgestimmter Innenstadtauftritt sein. Entwickelt werden soll ein Baukasten verschiedener Maßnahmen zur Werbung für den (Einkaufs- und Touristen-) Standort Mainz.

«Leerstandsplattform und -fonds«.

Geplant ist ein aktives Leerstandsmanagement, in dem die Leerstände erfasst werden. Eine digitale Plattform für die Kommunikation zwischen Gewerbevereinen, Citymanagement, Wirtschaftsförderung, Maklern und Bürgern soll aufgebaut werden, um den Informationstransfer zu optimieren. Die Anmietung leerstehender Ladenlokale für neue Nutzungen (z.B. Pop-Up- Stores, Existenzgründerinnen, Direktvertrieb, City-Logistik) wird unterstützt. Ziel ist die Wiederbelebung bereits länger leer stehender Geschäftsflächen in der Mainzer Innenstadt. lmmobilieneigentümer:innen sollen unterstützt werden, damit sie ihre Geschäftsflächen in eine langfristig tragfähige Nutzung bringen.

MAINZ – das virtuelle Stadterlebnis (Erweiterung Mainz-App).

Neue Funktionen für die offizielle MAINZ-App sollen entwickelt werden. Deren Fokus liegt auf die Erlebbarkeit der Mainzer Innenstadt, die Schaffung und Etablierung von digitalen und virtuellen Angeboten in den Bereichen Museen, Kultur, Stadtführungen und touristische Information sowie der Ausbau der App als «digitales Schaufenster« mit rund um die Uhr abrufbaren Informationen.

Marion Diehl (SoS)/Textgrundlage: Pressemitteilung Stadt Mainz, 1.10.2021.

 

Wird die Mainzer Innenstadt durch reden lebendig(er)?