Sie waren plötzlich da und in demselben Moment wurde die Innenstadt liebenswert. Auf dem Weg vom Fischtorplatz zum Gutenbergplatz sind sie mir sofort aufgefallen: viele bunte Klappstühle. Da standen sie, mal geordnet vor Geschäften, mal in der Mitte des Platzes, in Gruppen aber auch einzeln.

Es gab keinen Hinweis, wem sie gehören oder was man mit ihnen tun darf und was nicht. Es dauerte nicht lange und sie tauchten überall auf, in der Altstadt und in der Neustadt. Alles änderte sich plötzlich, die Menschen kamen in die Stadt, um sich einfach mal niederzulassen, um in den Straßen und auf den Plätzen zu leben.

Ein Traum? Hirngespinst?

Ein Freund hat mir Fotos mitgebracht und Oliver Maria Schmitt hat mir den Gefallen getan in der FAZ darüber zu berichten: es gibt eine Stadt, die den Mut hatte, viele, viele Klappstühle einfach mal zuzulassen: New York!

»Street seat«

2015 wurde das Programm »Street seat« gestartet. Gemeinsam mit Laden- und Restaurantbesitzern. Nach dem Motto: wo ein Stuhl steht, wird nicht nur gesessen, sondern auch gelebt. Das Straßenbild hat sich seitdem verändert, Manhattan ist bunter und gemütlicher ge­worden.

Die Schaffung von Sitzzonen in der Innenstadt ist eine verdammt gute Idee, schade, dass sie nicht von mir ist.

Wir sollten es mal machen! Ich werde demnächst einige Klappstühle kaufen und in die Stadt stellen und vielleicht finde ich ja auch Mitstreiter. Was für Klappstühle? Egal, ob französische Bistromodelle oder Flachklapper, alles was klappt ist willkommen.

Ob wir deswegen Ärger bekommen? Glaube ich nicht! In einer Stadt, in der an jeder Ecke elektrisch betriebene Tretroller herumliegen wird es wohl erlaubt sein, einen Klappstuhl zu parken.
Na, wie wär’s, wer macht mit?

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