Der russische Überfall auf die Ukraine ist ein Angriffskrieg. Bis zum 24. Februar 2022 konnte oder wollte ich mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas in Europa in unserem Jahrtausend noch passieren kann.

Durch diesen Angriff einer Autokratie auf einen demokratischen Staat bekommen wir plötzlich knallhart vor Augen geführt, dass unser Land überhaupt nicht verteidigungsfähig ist. Wir, das Land, das bei allen Umfragen in Europa die Fahne des Pazifismus besonders hochhält, was auch unserer Geschichte geschuldet ist, begreift langsam, dass wir Russland völlig falsch eingeschätzt haben. Alle, die in der Vergangenheit uns vor Aggressionen aus dem Osten gewarnt haben, haben wir verächtlich gemacht.

Gut und jetzt? Jetzt beeindruckt mich erst einmal die breite Hilfsbereitschaft, auch hier in Mainz. Einzelpersonen, Gruppen und Vereine begannen nach wenigen Tagen Hilfe zu organisieren. Es wurden Spenden gesammelt, Betriebe, wie z.B. Schott, versuchen ihren Mitarbeitern zu helfen, die durch die Wahnsinnsentscheidung eines Menschen namens Putin in Not geraten. Viele, viele kleine und große Hilfen für die Ukraine.

Nach einer Woche Krieg tauchte plötzlich eine andere Stimmung auf. In den zahlreichen »Brennpunkten« und Talkshows kommen die ersten Wohlstandssorgen auf, die große deutsche Angst.
Steuern wir in eine Rezession? Soll man jetzt Aktien verkaufen? Ist es sinnvoll Bargeld abzuheben? Ist Gold gerade jetzt eine Alternative?

In der 3. Woche Krieg beschäftigen wir uns mit der Frage, ob Massenarbeitslosigkeit und Armut drohen, um dann in der 4. Woche große Angst zu bekommen, dass wir uns das Tanken und Heizen nicht mehr leisten können. Und jetzt kaufen Menschen massenhaft Mehl und Sonnenblumenöl…

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn wir einmal gefordert sind den Gürtel sehr eng zu schnallen, damit andere überleben können.

Was können wir tun ohne täglich zwischen Ohnmacht und Wut zu verzweifeln? Wie wäre es mit einer Initiative »Mainz übernimmt Verantwortung« und die sollte vom Oberbürgermeister ausgehen damit wir nicht wieder den Reden von ATTAC-Träumern und Rednern der Linken lauschen müssen und eine klare Ansage bekommen, wie und wo noch Hilfe gebraucht wird.
Der Anfang dazu, habe ich gelesen, ist gemacht. Oberbürgermeister Ebling hat dafür gesorgt, dass eine städtische Mitarbeiterin sich ausschließlich um die 280 Angebote von Bürger/innen kümmert, die Unterbringungsmöglichkeiten angeboten haben. Ein erster richtiger Schritt! Es müssen weitere folgen.

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Mogunzius: Kunden unerwünscht