Glück gehabt. Wir. Sie auch. Glück, dass diese MAINZER-Ausgabe gedruckt werden konnte – trotz Papiermangel am Markt.

Ja, es hat irgendwie mit der Corona-Pandemie zu tun. Das Anzeigengeschäft kommt zwar allmählich in die Gänge. Dennoch war der Druck dieser MAINZER-Ausgabe durch Papiermangel gefährdet. Erst eine unerwartete des Rohstoffes stellte ihn sicher.

Die Nachricht aus der Druckerei in Hochheim, das erforderliche Papier sei in der gewünschten Menge eingetroffen, löste bei uns einen erleichterten Stoßseufzer aus. Dass Papier knapp ist, wissen auch wir schon länger. Und dass wir nicht die einzigen sind, die weit im Voraus Druckaufträge planen müssen. Wer sich als Veranstalter:in darüber freut, endlich wieder Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen durchführen zu können, erlebt bei dem Versuch, dafür kurzfristig Plakate, Flyer und andere gedruckte Werbematerialien erstellen zu lassen oft eine Enttäuschung: Wegen Papiermangel nicht möglich.

Außer Papier sind auch andere Rohstoffe derzeit sehr knapp. Ein Kollege will in einem Mainzer Warenhaus eine Hose, die in einer Werbeaktion angepriesen wurde, erstehen. Er findet sie nicht. Auf die Frage an eine Verkäuferin, ob sie die »Bestseller« versteckt hätten, antwortet die ziemlich entnervt. Es hätten viel weniger Hosen produziert werden können, als angekündigt und die Kundschaft verstehe nicht, wieso eine Hose als Sonderaktion angekündigt werde, für deren Herstellung der Stoff fehle. Tja.

Unterbrochene Produktionskreisläufe

Autos, deren Fertigstellung hinterherhinkt, elektronische Geräte, für die es keine Chips gibt, Baustellen, die brach liegen, weil es an Holz mangelt – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Das wird auch noch eine Weile so bleiben. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten in vielen Ländern dieser Erde Produktionskreisläufe unterbrochen werden. Die Resultate erleben wir zeitverzögert. Sie demonstrieren die Abhängigkeit und auch die Schwächen der deutschen Wirtschaftsnation, die auf Rohstoffe aus anderen Ländern angewiesen ist. Das ist nichts Neues. Neu ist eher, dass es die Endverbraucher:innen in so vielen und so unterschiedlichen Bereichen zeitgleich erleben.

Ein Bereich, der viele Konsumenten:innen vermutlich besonders betreffen wird, ist der Online-Handel. Klar, bestellen geht immer. Aber für die Lieferung muss die gewünschte Ware verpackt werden. Nun sieht es auf dem Markt für Verpackungsmaterialien nicht gut aus. Kartonagen, die zum Teil aus denselben Rohstoffen produziert werden, wie Papier, werden rar. Falls Sie keine Lust haben, auf die bestellte Ware zu warten, weil sie nicht eingepackt werden kann, versuchen Sie es doch mal im stationären Mainzer Einzelhandel. Hier kann zwar nicht rund um die Uhr persönlich eingekauft werden, aber dafür gibt es von der gewünschten Ware nicht nur schöne Bildchen, sondern sie wird Ihnen direkt in die Hand gedrückt.

| SoS