Keiner von uns weiß, wie es mit dieser blöden Pandemie weitergeht. Dennoch, ich beobachte eine Entwicklung.

Es gab in den letzten Wochen kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Mein Stammlokal hat wieder geöffnet. Was habe ich die Nase voll gehabt vom kreativen Kochen in den eigenen vier Wänden. Da ich schon immer der Auffassung war, dass ein Essen heiß auf den Tisch gehört, habe ich dem Lieferservice nach kurzer Testphase abgeschworen. Jetzt genieße ich jeden Restaurantbesuch. Ein Blick in die Runde zeigt mir, dass es auch anderen so geht, eine schöne Stimmung, auch zwischen dem Personal und den Gästen. Fotos mit dem Motto »glücklich wieder zusammen« werden geschossen und verschickt. Viele kleine Dinge erfreuen mich, wie das workout junger Mütter im Zollhafen, die Tänzer am Rheinufer zwischen den Hochbeeten, der Rheinstrand, die Fahrgastschiffe, die wieder unterwegs sind, die Verkäuferin im Schuhgeschäft, die mich sogar wiedererkannt hat, mein Frisör, der mir so viel zu erzählen hat.

Als überzeugter Zeitungsleser war ich kurz davor mein Abo zu kündigen, um dem veröffentlichten Gejammer zu entgehen. Stattdessen habe ich an mir gearbeitet und mir angewöhnt, den Fokus auf die positive Entwicklung zu lenken.



Ich rege mich nicht mehr auf über die Impfverweigerer, deren neuesten Argumente die fehlenden Studien zur Langzeitwirkung der Spritze nach zehn Jahren und die Impfdurchbrüche sind. Die steigenden Zahlen Nichtgeimpfter in den Kliniken spricht ja für sich.

Auch die Kommunalpolitik wacht aus ihrem Corona-Schlaf auf und hat sogar den Mut, das Thema Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in städtischen Unternehmen lösen zu wollen. Du meine Güte! Schaut Euch doch mal an, wie der gemeinnützige Verein, 1.FSV Mainz 05, seinen Aufsichtsrat vergütet, jedes Mitglied bekommt 12.000 Euro Euro im Jahr, das hat die Mitgliederversammlung jüngst erneut mit großer Mehrheit beschlossen. Mainz 05 hat einen Jahresumsatz von ca. 120 Millionen Euro, die Stadtwerke haben einen Jahresumsatz von über 500 Mio. Euro und die Aufsichtsratsmitglieder bekommen 2.000 Euro im Jahr. Nur Mut…

Natürlich könnte ich aufzählen, was mir noch alles fehlt, die Fassenacht, der Weinmarkt, ein volles Stadion usw. Aber ich denke, wir haben alle gelernt: jeder kleine Fortschritt ist ein Schritt und bringt uns weiter.

| Mogunzius

 

Mogunzius und sein Mainz: Rückkehr zur Normalität!?