Katrin Eder ist Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität unseres schönen Bundeslandes. Ich vermute, dass sie irgendwie glaubt diesen Aufstieg verdient zu haben. Irgendwie glaube ich aber auch, dass ihr wenige in Mainz eine Träne nachweinen werden. Das nennt man dann, glaube ich, win-win-Situation: Frau Eder freut sich und Mainz freut sich auch.

»Zu früh gefreut, hat oft gereut«. Das gilt nun auch für Frau Eder und Mainz. Als Staatssekretärin ist sie nicht die Chefin, das ist die Ministerin und das letzte Wort hat unsere Malu. Ob Mainz mit der aussichtsreichsten Bewerberin, sollte sie gewählt werden, eine Dezernentin bekommt, die unsere Stadt und die Menschen versteht, bleibt abzuwarten.

Janina Steinkrüger heißt die Dame, ist in Frankfurt geboren. Sie hat 30 Jahre in Hofheim am Taunus gewohnt, studierte Historikerin, und arbeitet seit 2012 für die Frankfurter Umweltdezernentin. Viel mehr weiß man von ihr nicht. Insbesondere nicht, wie und wo sie die Jahre zwischen Studienabschluss und der Anstellung in Frankfurt verbracht hat. Frau Steinkrüger hat gleich die ersten Sympathiepunkte verspielt, als sie zur Frage ihres zukünftigen Wohnortes Frankfurt angab, wobei sie einen Umzug nicht ausschließen wollte. Das fühlt sich ein wenig an wie die Personalie Birgit Collisi, 2007 von Bochum nach Mainz als Dezernentin auf dem Ticket der SPD gekommen und nach einem Jahr war sie wieder weg.



Auch Christopher Sitte tritt als Gespenst in Erscheinung. Kurz vor seiner Wiederwahl als Wirtschaftsdezernent Ende 2018 zog er seine Kandidatur zurück und bescherte der Mainzer CDU so den ersten Sitz im Stadtvorstand seit vielen Jahren. Frau Matz, die völlig aussichtslose Kandidatin der CDU, war einzige Bewerberin und wusste kaum, wie ihr geschah. Die CDU auch nicht. Hätte man gewusst, dass eine Chance besteht, niemals hätte man wahrscheinlich Frau Matz aufgestellt. Da hätten andere ihren Hut in den Ring geworfen, vermutlich der Fraktionsvorsitzende Herr Schönig, der sich für so vieles berufen fühlt aber nie gerufen wird.

Da man nie wissen kann, ob sich nicht gleiches wiederholt, zum Beispiel Frau Steinkrüger im letzten Moment doch nicht ins beschauliche Mainz wechseln will, hat die CDU wieder einen Gegenkandidaten aufgestellt: Herrn Gerster Junior, der ewige Sohn des Johannes Gerster und eher einer der hinteren Bänke. Die Fraktion der Grünen traut ihrem Vorschlag auch nicht so richtig und hat Frau Steinkrüger eine sogenannte B-Kandidatin an die Seite gestellt. Kneift Janina Steinkrüger, dann wählt die Koalition Christin Sauer, Ortsvorsteherin, jung und unbekannt.
Für mich sieht dies alles eher nach einer Verlegenheitslösung und nicht nach einer visionären Nachfolgeregelung aus.

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Der Text wurde vor der Nominierung der SPD-Politikerin Dr. Gitta Weber durch die ÖDP verfasst.

 

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