«Wohnen und Energie GmbH« heißt die Gesellschaft, in der Stadtwerke und Wohnbau u.a. eine Mainzer Solarinitiative vorantreiben wollen; außerdem: die Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz erhöht das Budget des PV-Förderprogramms um weitere 500 000 Euro.

Die PV-Anlage auf dem Dach der Wohnbau-Niederlassung im Martin-Luther-King-Park (siehe Foto) mit einer Leistung von 100 kWp, ist sozusagen der Startschuss für die Installierung von PV-Anlagen auf Häusern der Mainzer Wohnbau. Im Herbst 2023 unterzeichneten die Stadt Mainz und die Mainzer Stadtwerke AG (MSW) eine Klimaschutzvereinbarung. Darin ist u.a. angekündigt, dass MSW und die Wohnbau Mainz GmbH ihr Engagement für den Klimaschutz und die Energieeffizienz in der Stadt Mainz vorantreiben wollen. Zu diesem Zweck gründeten sie die gemeinsame Gesellschaft «Wohnen und Energie GmbH« (WuE). Die Wohnbau Mainz GmbH hält 50 Prozent Anteile an der WuE, die beiden Stadtwerke-Tochterunternehmen Mainzer Stadtwerke Energie und Service GmbH (MSES) und Mainzer Erneuerbare Energien GmbH halten die restlichen 40 bzw. 10 Prozent. Klaus Hartenfels und Tilman Weyel wurden als WuE-Geschäftsführer bestellt.

50 bis 80 Dächer für die Mainzer Solarinitiative

Die WuE erstellte eine Prioritätenliste geeigneter Dachflächen und identifizierte in einer ersten Aufnahme 50 bis 80 Dächer auf Wohnbau-Häusern mit einem Gesamtpotential an zu installierender PV-Leistung von etwa vier bis sechs Megawatt (MW). Rechnerisch gesehen könnten diese Anlagen den Strombedarf von mehr als 1.000 Drei-Personen-Haushalten decken.
Ein weiterer Gegenstand des Unternehmens WuE ist, die emissionsarme Wärmeversorgung und E-Mobilität in kommunalen Liegenschaften voranzutreiben. Angedacht ist zudem, dass Mieterinnen und Mieter der Wohnbau von der Photovoltaik-Initiative der WuE profitieren können. Auf Gebäuden, die die technischen und allgemeinen Voraussetzungen für Mieterstrom erfüllen, sollen künftig so genannte Mieterstromanlagen installiert werden. In der Regel geht das vor allem bei Neubauten und bei Neubezug nach einer Vollmodernisierung.

Photovoltaik-Förderprogramm wird ausgeweitet

Die Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz geht davon aus, dass das im Frühjahr 2023 zur Verfügung gestellte Budget von 750 000 Euro zur Förderung von Balkon- und Aufdach-Photovoltaikanlagen in ein bis zwei Monaten ausgeschöpft sein könnte. Bis Mitte Juli 2023 sind bei der Mainzer Stiftung bereits 611 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 562.000 Euro eingegangen. Die Stiftung hat die Anträge für 231 Aufdach- und 380 Balkon-PV-Anlagen geprüft. Entweder steht die Förderung für einen Teil der Anlagen unmittelbar bevor oder der Zuschuss wurde bereits überwiesen. Weitere 140 PV-Anträge werden derzeit noch geprüft.
Aufgrund der großen Nachfrage hat der Stiftungsvorstand, in dem u.a. die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze vertreten sind, sowie der Stiftungsrat beschlossen, das Budget des PV-Förderprogramms um weitere 500 000 Euro zu erhöhen. Die Bedingungen des Förderprogramms sollen dabei zunächst unverändert bleiben.

Marion Diehl/SoS