Wir wünschen uns zum Jahreswechsel ein gutes neues Jahr 2023 und wünschen damit unserem Mitmenschen, dass er oder sie gesund bleibt und auch die richtige Portion Glück hat, die zum Glücklichsein dazu gehört.

Was wäre denn ein gutes neues Jahr für die Stadt Mainz? Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann dies:

1. Autofahrer

Ein Jahr lang mal die Verkehrsregeln beachten ohne das übliche Gemeckere. Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung 30 km/h ist, dann ist das so, eine Baustelle ist keine Repression, ein Blitzer ist dafür da, dass die Wiesbadener bei uns Geld abliefern und ein Halteverbot ist ein wunderschönes deutsches Wort und bedeutet für die jungen Autofahrer übersetzt: »No stopping, Bro«

2. Radfahrer

Ihr seid die Helden, jede/r der einen Verbrennungsmotor nutzt ist verachtungswürdig. Was aber viele von Euch nicht wissen: die Verkehrsregeln gelten auch für euch bewundernswerte Wesen. Die Superhelden fahren freihändig mit Kopfhörern und können gleichzeitig während der Fahrt noch ihr Handy bedienen. Für Euch gibt es beim Verkehrsverein eine Strickmütze mit der Aufschrift: »Superheld, kann freihändig«, dann bewundern wir Euch auch, wenn ihr zukünftig die Hände am Lenker habt.

3. Fußgänger

Ich weiß, nicht Radfahrer sind die Heroes, ihr seid es. Ihr nutzt die natürlichste Fortbewegungsmöglichkeit, zu der der Mensch fähig ist. Nur im Herbst und Winter verwandelt ihr euch in unheimliche Wesen. Ihr zieht schwarze Sachen an um eins mit der Dunkelheit zu werden und lauft kreuz und quer über die Straßen und rote Fußgängerampeln. Könnt ihr euch nicht im Jahr 2023 kleine Lichterketten umhängen, dann können wir die Weihnachtsbeleuchtung sparen.

4. Innenstadt

Ja, wir alle wollen eine attraktive Innenstadt mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Bisher fordert das jede/r von der Politik. Letztendlich sind aber wir verantwortlich. Wenn jede/r von uns in diesem Jahr 50 % weniger bei Amazon + Co. kauft und dafür in den Geschäften der Innenstadt, dann geht es wieder aufwärts.

5. OB-Wahlen

In unserem Alltag ist die zunehmende Amerikanisierung nicht zu übersehen. Aber bitte auch nicht noch die politische Kommunikation von drüben kopieren! Frau Matz, die Kandidatin der CDU, was sie aber auf ihren Wahlplakaten verheimlicht (warum, ist das so peinlich?), wirbt beispielsweise mit dem Motto »Runter mit der Hundesteuer«. Das könnte man Populismus nennen, man könnte natürlich auch zu einem anderen Urteil kommen, denn der/die OB legt nicht die Höhe der Hundesteuer fest.

Was wäre, wenn wir in diesem Jahr Neues ausprobieren würden, uns an Regeln halten, achtsam und respektvoll unseren Mitmenschen begegnen und nicht nur an unsere Bedürfnisse, sondern auch an die des Gegenübers denken? Dann wäre wir das, was wir uns alle wünschen, eine liebenswerte Stadt.

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Mogunzius: Unverhofft kommt oft