Und dann waren es fünf – zwei Frauen und drei Männer kandidieren bei der Mainzer OB-Wahl 2023. So viel Auswahl hatten die Mainzer:innen noch nie.

Der Artikel zu den Kandidatinnen und Kandidaten in der MAINZER-November-2022-Ausgabe war schon gedruckt, als am 30. Oktober auch die Mainzer GRÜNEN ihren Kandidaten für die Mainzer OB-Wahl 2023 präsentiert haben. Bislang bewerben sich drei Kandidaten und zwei Kandidatinnen um die Nachfolge von Michael Ebling. Der Mainzer Oberbürgermeister von der SPD wurde von Regierungschefin Malu Dreyer am 13. Oktober 2022 zum rheinland-pfälzischen Innenminister ernannt. Vom Tags seines Amtsantritts an, sollte innerhalb von drei Monaten ein:e Nachfolger:in gewählt werden – ein zu kurzer Zeitraum, um die Wahl-Vorbereitungen so zu organisieren, dass die vermutlich erforderlichen zwei Wahlgänge rechtssicher und ohne Pannen ablaufen können. Der Termin für den 1. Wahlgang ist auf den 12. Februar 2023 festgelegt. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag am 26. Dezember 2022 können noch Wahlvorschläge eingereicht werden. Anfang November 2022 sind folgende Kandidatinnen und Kandidaten bekannt (aufgelistet in der Reihenfolge ihrer öffentlich bekannten Kandidatur).

 

Die Erste
Manuela Matz

Manuela Matz

Die Mainzer CDU war die erste Partei, die ihre Kandidatin für die Mainzer OB-Wahl 2023 bekannt gab: Manuela Matz heißt sie, Mainzer Dezernentin für Wirtschaft, Stadtentwicklung Liegenschaften sowie Ordnungswesen ist sie und seit 1992 CDU-Mitglied. Die Juristin arbeitete 24 Jahre, unterbrochen von Familienpausen, als niedergelassene Rechtsanwältin, war fünf Jahre lang Miteigentümerin einer IT-Beratungsgesellschaft und 13 Jahre lang mit ihrem Ehemann Prof. Dr. Dirk Loomans Unternehmerin. 2018 wurde die heute 58-Jährige überraschend als Nachfolgerin von Christopher Sitte (FDP) zur Dezernentin gewählt und ist im Mainzer Stadtvorstand das einzige CDU-Mitglied. Sie ist seit einigen Jahren Mitglied der Mittelstands- und Wirtschaftsunion RLP, aktuell stellvertretende Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion RLP sowie stellvertretende Kreisvorsitzende CDU Mainz.

 

Der Zweite
Nino Haase, Parteilos

Nino Haase

Nino Haase: Der heute 39-Jährige trat bereits 2019 als OB-Kandidat an – damals unterstützt auch von der Mainzer CDU. Er schaffte es vor drei Jahren bis in die Stichwahl, wo er gegen Amtsinhaber Michael Ebling mit 44,8 Prozent gegen 55,2 Prozent unterlag. In der Mainzer Politik spielte Haase zuvor in der Debatte um den Mainzer Bibelturm eine Rolle; bekannt wurde er als Gewinner in der Sendung «Schlag den Raab«. Haase hat bislang öffentlich bekundet, als parteiloser Kandidat antreten zu wollen; Unterstützung scheint er aber von den Freien Wählern Mainz zu erhalten. Auf der Webseite der Partei findet sich ein Link zum Instagram-Profil von Haase – was zumindest auf eine gewisse Sympathie der Partei für Nino Haase deutet. Bis 15. Dezember 2022 muss Nino Haase 250 Unterschriften für seine Kandidatur sammeln.

 

Die Dritte

Mareike von Jungenfeld

Die Parteivorsitzende Mareike von Jungenfeld kandidiert für die Mainzer SPD als Oberbürgermeisterin. Seit 2019 ist die 41-Jährige Mitglied im Mainzer Stadtrat, vertritt die Sozialdemokraten dort u.a. im Ausschuss für Finanzen und Beteiligung (seit 2019) und im Wirtschaftsausschuss (seit 2022). Seit 2020 ist die gebürtige Mainzerin zudem Mitglied im Ortsbeirat Oberstadt. Von Jungenfeld studierte in Mainz BWL und arbeitete danach knapp zehn Jahre lang als Prüferin in einer mittelständischen Wirtschafts- und Steuerberatungskanzlei in Alzey. Seit vier Jahren ist sie Finanzreferentin für die rheinland-pfälzische SPD. Erst im März 2022 war Mareike von Jungenfeld zur Vorsitzenden der Mainzer SPD gewählt worden, gemeinsam mit Christian Kanka.

 

Der Vierte
Dr. Marc Engelmann

Dr. Marc Engelmann

Die FDP hat sich entschieden, einen eigenen Kandidaten zu nominieren: Dr. Marc Engelmann. Der 32-Jährige ist promovierter Volljurist und arbeitet als Anwalt bei einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Seit 2015 ist der gebürtige Mainzer Mitglied der FDP und kandidierte bei der Landtagswahl 2021 als Direktkandidat der Liberalen im Wahlkreis 28. Er ist Mitglied im Kreisvorstand der FPD und engagiert sich in mehreren Landesfachausschüssen der Partei.

 

Der Fünfte
Christian Viering

Christian Viering

Die Mainzer GRÜNEN haben am längsten gebraucht, um ihren Kandidaten zu küren: Christian Viering. Geboren in Kirn, ist der 38-Jährige kein Mainzer Urgestein. Mit Parteiarbeit und mit den politischen Bühnen in Mainz hat er aber Bekanntschaft gemacht: 2007 bei den GRÜNEN eingetreten war er von 2009 – 2019 Mitglied des Mainzer Stadtrats, dort von 2014 – 2017 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, von 2009 – 2017 Mitglied im Ortsbeirat Weisenau, fünf Jahre (2016-21) im Länderrat von Bündnis 90/ Die Grünen und vier Jahre (2017- 21) Kreisvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Mainz. Erfahrung hat der Chemikant mit der Interessenvertretung von Arbeitnehmer:innen: Viering ist seit 2014 bei der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG freigestellter, also hauptamtlicher Betriebsrat. Zuvor hat er acht Jahre in Wechselschicht als Chemikant gearbeitet.

Marion Diehl (SoS)
Offizielle Infos zur Mainzer OB-Wahl 2023 gibt es hier