Die »Maske« (Mund-Nasen-Schutz) schützt immer noch vor einer Corona-Infektion. Vor allem diejenigen, die besonders gefährdet sind.

Es ist zum Haare raufen. Zwei Jahre haben wir durchgehalten. Kontakte beschränkt, Abstand gehalten, Mund-Nasen-Schutz getragen, Hörgeräte verloren und Brillengestelle verbogen, die alten Eltern im Pflegeheim allein lassen müssen, sämtliche Impf-Empfehlungen befolgt, auf Urlaube und Wochenendausflüge verzichtet – und jetzt, ausgerechnet jetzt, holt Viele aus dem Kreis der Konsequenten die Corona-Pandemie ein.

Ausgerechnet jetzt? Nein, genau jetzt!

Seitdem es keine verordneten Beschränkungen mehr gibt, verhalten sich die meisten Menschen, als gäbe es keine Corona-Pandemie mehr. Die Infektionszahlen sinken, die Hospitalisierungsrate auch – dann können wir ja unser altes Leben wiederaufnehmen. Abstand? Wozu? Masken zum eigenen und dem Schutz von anderen? Das braucht kein Mensch!

Offensichtlich aber doch. Wieso infizieren sich jetzt ausgerechnet diejenigen, die es zwei Jahre lang geschafft haben, ohne Infektion durchs Leben zu gehen?

Böse Blicke

Ooohh, wie böse sind manche Blicke, kommt die Aufforderung, »Könnten Sie bitte Abstand halten?« Nur ja nicht erinnern an all das Ungemach, das wir aushalten mussten. Appelle von Politker:innen, Rücksicht zu nehmen auf Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen, und chronischen Erkrankungen nach wie vor ein erhebliches Risiko tragen, an einer Corona-Infektion zu sterben – wen interessiert das schon? Berichte über das Leben mit Long-Covid – wer liest, hört, sieht die? Und überlegt für sich selbst, welche Einschränkungen ein solcher Krankheitsverlauf für das eigene Leben haben könnte? Oder interessiert sich für die Menschen, die jetzt zu Hause bleiben müssen, weil sie Angst vor Ansteckungen haben?

Es wurde so viel berichtet wurde über diejenigen, die erkrankten, die unter der Last der Pflege zusammengebrochen sind, die mit den Folgen einer überstanden Corona-Infektion zurechtkommen müssen. Und: nutzen solche Informationen? Tragen sie zur mehr Rücksichtnahme bei? Gar dazu, die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen und diese Mas­ke – freiwillig! – ins Gesicht zu schieben?

Ehrlich gesagt freue ich mich über jedes Schild, wie auf dem Foto zu sehen. Es beinhaltet einen Appell und ist gleichzeitig eine klare Ansage. Noch eindeutiger war die Ansage der Stadtverwaltung Anfang April: Städtische Gebäude dürfen weiterhin nur mit einer OP- oder FFP2-Maske betreten werden. Die Maskenpflicht gilt auch für städtische Museen, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen.

Ich finde solche Ansagen vernünftig. Die Chance, einer Corona-Infektion auch weiterhin zu entgehen steigen mit jedem Mund-Nasen-Schutz-tragenden Menschen. Und: diese Ansagen ersparen denjenigen, die von sich aus an das Krankheitsrisiko Anderer denken, unliebsame Diskussionen.

| SoS

 

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