Kann ich jetzt am Samstag in die Stadt und einkaufen gehen oder nicht? Muss ich mich vorher anmelden oder nicht? Wer blickt noch durch? Derweil werden die Rufe nach einem weiteren Lockdown lauter.

In all der Tristesse gibt es ein gallisches Dorf mit dem Namen Tübingen. Theater, Kinos, Gastronomie sind offen, Hääh? Ja, richtig. Offen. Wie geht das denn im Lockdown?

Über die Stadt verteilt und z.B. vor dem Theater, sind Schnelltest-Stationen aufgebaut. Nach negativem Test kann jeder in den Geschäften einkaufen, die Kinos und Theater besuchen, in den Restaurants speisen und in den Kneipen trinken.

So einfach? So einfach!

Um das aufrührerische Tübingen herum, werden im ganzen Land Entscheidungen in Verwaltung und Politik so lange weiter gereicht, bis sich das ursprüngliche Problem irgendwann von selbst gelöst hat.

Das dauert und dauert, aber keiner hat eine falsche Entscheidung getroffen. Immerhin.

Nur zur Erinnerung: Deutschland ist eine der führenden Industrienationen – in der noch immer Meldungen von Gesundheitsämtern per Fax versendet werden müssen. Denn: Es gibt keine einheitliche Software.

Wie schafft das die Johns-Hopkins Universität in den USA, die täglich (auch sonntags) die Infektionszahlen aller Länder der Welt aktuell veröffentlicht? Warum hat unser Staat nicht einen kleinen Teil der Unterstützungs-Milliarden genommen, um Virusfilter mit Belüftungsanlagen zu subventionieren? Das hätte den Schulen und der Wirtschaft gut getan und viele Ansteckungsszenarien wären gar nicht erst aufgetaucht.

Als ich in Jugendjahren z.B. in Griechenland, Italien und Spanien Urlaub gemacht habe, damals noch mit dem Auto, habe ich mich gewundert, wie dort Fahrzeuge repariert wurden. Es wurde so lange ausprobiert und getüftelt, bis eine Lösung, manchmal war sie auch witzig, gefunden war. Die mögen manchmal nicht TÜV-konform gewesen sein, aber das Auto lief wieder.

Wir brauchen pragmatische und kreative Lösungen, keine monatelangen Amtswege.

| WHO

 

Kommunale Coronavirus-Teststelle in Mainz