Sauberkeit, Sicherheit und die Einhaltung von Regeln: Themen, die Alle betreffen

Regeln – sind ja sowas von Gestern! Bei Rot über den Fußgängerweg, mit dem E-Roller durch die Fußgängerzone und die Kippe einfach fallen lassen. Gut, dass nicht alle so drauf sind. Sauberkeit und Sicherheit sind Themen, auf die Menschen oft emotional reagieren: Über den Sperrmüll, den andere am nächsten Baum abgestellt haben, schimpfen und selbst beim Feiern in den Grünanlagen die leeren Flaschen und Pizzakartons liegen lassen. Passt zwar nicht zusammen. Passiert aber.

Sauberkeit und Sicherheit sind Themen, in denen Politik und Verwaltung viel ausprobieren müssen. Zahllose Kampagnen und Initiativen sind in Mainz schon gestartet worden: Als »Abfallhaie« bezeichnete große Mülleimer mit einer Vorrichtung für Zigarettenkippen; Behälter, in denen ausschließlich Pizzakartons entsorgt werden; die Aktion »Mainz fängt’s auf«; das »Mehrweg Modell Stadt« als Werbung für Mehrweg-Geschirr in Gastronomie und Imbissen; die Müllscouts, die am Rheinufer, im Volks- und Hartenbergpark, auf dem Goetheplatz in den Sommermonaten Menschen aufklären, wo sie ihren Müll entsorgen können; die Müllscouts klären nicht nur auf, »sie verteilen im Bedarfsfall wiederverwendbare und verschließbare Aschenbecher oder hinterlassen einen Müllbeutel oder Hundekotbeutel bei den Parknutzern mit der freundlichen Bitte, die Hinterlassenschaften ordnungsgemäß zu entsorgen.« Vermutlich schwillt jetzt einigen der Kamm – denn all das setzt auf Vernunft und Einsicht.

Mehr Ordnungskräfte unterwegs

Die Reichweite dieser Kampagnen ist beschränkt – wie selbst die Mainzer Stadtverwaltung feststellt: »In den meisten Fällen, in denen Müll achtlos im öffentlichen Raum weggeworfen wird, ist allerdings weniger die Möglichkeit der Entsorgung ein Problem, sondern eher unbedachtes Verhalten.« (Pressestelle Mainz, 28.02.2024). Über die Bezeichnung »unbedacht« ließe sich streiten – ändert aber nichts an der Tatsache, dass weiterhin z.B. Hundekotbeutel, die nicht mehr in den Mülleimer passen einfach oben drauf abgelegt werden (siehe Foto). Ausprobiert hat die Mainzer Stadtverwaltung nicht nur die freundliche Ansprache. Der Verwarnungsgeldkatalog wurde erst im vergangenen Jahr aktualisiert, Verstöße sind seither teurer. Das Personal in der Stadtwache wurde aufgestockt – es sind mehr Ordnungskräfte unterwegs, die bei Fehlverhalten Bußgelder kassieren können. Das Personal wird aus Steuergeldern bezahlt, jede Aufklärungs-Aktion kostet Geld und verbraucht Arbeitskraft. Von beidem ist auch in Mainz nicht mehr übermäßig viel vorhanden (siehe Artikel »Fangt nichts Neues an«).

Am 9. Juni 2024 finden in Mainz Kommunal- und Europawahlen statt. Im Artikel »Sauber muss es sein – und sicher auch« erfahren Sie was Stadtratsmitglieder unternehmen können, damit die Stadt sauberer wird und die Fußgängerbereiche sicherer. | SoS