Keine Wohnung ohne Küche.
Aber wie haben sie sich über die Jahrhunderte gewandelt – und was bringt die Zukunft?
Wie kann es gelingen, mit begrenztem Budget zukunftsfähigen Wohnraum zu schaffen und in die eigenen vier Wände zu kommen? Was kann eine bewusste und auf das Wesentliche konzentrierte Planung, Am 24. Oktober geht es im Zentrum Baukultur um das richtige Maß beim Hausbau oder bei der Sanierung. Und es geht allgemein um den neuen Begriff »Suffizienz«: Was ist das? Wie hilft mir dieses Konzept, aus weniger mehr zu machen? Vorgestellt durch die Architekten bzw. Bauherren werden der Umbau eines 1970er-Jahre Wohnhauses in Klein-Winternheim und eines Siedlungshauses, Baujahr 1968, in Lahnstein. Ein Vortrag liefert Impulse zum Thema Suffizienz: »Mehr als nur Wenig – die Kunst des Weglassens«. In einer Gesprächsrunde, der Finanzministerin Doris Ahnen angehören wird, kommen unter dem Titel »Einfach Wohnen – neu denken und nachhaltig planen« Fachleute, Experten und Architekten zu Wort.
Zentrum Baukultur und LBS Landesbausparkasse Südwest laden ein zum Informationsabend »Einfach Wohnen – neu denken« am Dienstag, 24. Oktober 2017, 18.30 Uhr im Brückenturm Mainz, Rheinstraße 55.
Küchen Seydlitz & Partner
Seit 1986 sind Werner Seydlitz, Nikolas Dirk Schläfer und ihr Team kompetente Partner rund um die Küche. In ihrem Fachgeschäft kümmern sich rund ein Dutzend Mitarbeiter um Ihre neue Küche und leben mit Ihnen die Themen »Küche« und »Kochen«. Diplomierte Innenarchitekten, erfahrene Einrichtungsberater und ausgebildete Schreiner – ein Team, das Kompetenz in Ihre Vorhaben bringt.
Küchen Seydlitz & Partner ist seit zwei Generationen am gleichen Standort für Sie da. Der gute Ruf des »musterhaus küchen« Fachgeschäfts eilt ihnen voraus – deshalb bleiben auch Kundengenerationen ihnen treu. Ob aus Mainz, Wiesbaden, Ingelheim, Alzey oder Worms, das Küchenteam rund um Werner Seydlitz und Nikolas Dirk Schläfer ist für Sie vor Ort. Ein Team, das für Sie an einem Strang zieht, von der Beratung bis zur Montage. Sie können sich auf eine gute Koordination verlassen. Da man sich Zeit für Sie nehmen möchte, sind auch die Öffnungszeiten flexibel. Sprechen Sie Küchen Seydlitz & Partner einfach an.
Zuvorkommend, zuverlässig und zusammen ist man für Sie da. Auch in Sachen Service und durch den gemeinsamen Einkauf über die MHK Group bietet das Mainzer Fachgeschäft Ihnen immer ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. (Tel.: 06131-673131 und 673135; www.seydlitz-und-partner.kuechen.de)
Kochen – aber wo und wie?
Wir dürfen einmal unterstellen, dass die Menschheit seit der Entdeckung und Nutzbarmachung des Feuers immer gekocht hat. Warm zubereitet schmecken viele Dinge einfach besser bzw. sind nach längerem Kochen oder Braten erst genießbar. Wissenschaftlicher ausgedrückt: Die Erhitzung von Nahrungsmitteln erleichtert deren enzymatischen Aufschluss, der Verdauungstrakt wird entlastet, Parasiten, Bakterien und Viren können zumindest teilweise abgetötet und die Vorräte, zum Beispiel durch Räuchern, länger haltbar gemacht werden.
Die ältesten uns heute bekannten menschlichen Feuerstellen an denen auch Essen zubereitet wurde befinden sich in der Wonderwerk-Höhle (Südafrika) und sind etwa 1.700.000 Jahre alt. Von ihnen ist es ein weiter Weg zu den High Tech Küchen des 21. Jahrhunderts. Genau genommen, werden solche Feuerstellen noch nicht als Vorläufer der Küchen betrachtet. Deren Geschichte beginnt erst mit den ersten Räumen oder Plätzen die überwiegend oder auch ausschließlich und dauerhaft für die Nahrungsmittelzubereitung verwendet wurden. Hier wurden auch spezielle Utensilien wie Mahlsteine aufbewahrt, später kamen Behältnisse aus Ton und schließlich Metall dazu.
Bei der Frage nach der ältesten bekannte Küche verweist die Archäologie heute auf Jericho (Palästina). Hier wurden eindeutige Grabungsfunde in den vorkeramischen Neolithikum-A-Strukturen gemacht: Lehmöfen, offene Feuerstellen und Mahlsteine. In der Antike verfügten nur die Angehörigen der begüterten Oberschicht über eine eigene Küche. Die einfache Stadtbevölkerung nutzte öffentliche Einrichtung. Gleichzeitig entwickelten sich erste Berufszweige, die die Produktion von Nahrungsmitteln übernahmen: Brot wurde nicht mehr in den eigenen Küche gebacken sondern bei einem Bäcker erworben.
Sklavenarbeit
Gleichzeitig sank auch mancherorts der soziale Status der Kochenden: Die Arbeit in der Küche wurde den Sklavinnen und Sklaven zugewiesen. Dank Herodot wissen wir heute noch, welche Zubereitungstechniken vor rund 2500 Jahren angewendet wurden. So schrieb er über das Kochen im Skythenland: »Dem gehäuteten Tier wird das Fleisch von den Knochen gelöst und in den Kessel geworfen, falls ein solcher zur Stelle ist. Ist kein Kessel zur Stelle, so wird das ganze Fleisch in den Magen des Tieres gesteckt, Wasser hinzugegossen und mit Hilfe der Knochen gekocht. Die Knochen brennen sehr gut, und der Magen nimmt bequem das von den Knochen gelöste Fleisch auf. So kocht also das Rind, oder was für ein Tier es sonst ist, sich selbst.« Mit etwas Phantasie kann man sagen, dass wir es hier mit einer Urform der Wurst zu tun haben – quasi dem Prototyp des heute noch sehr beliebten Pfälzer Saumagens.
Machen wir einen großen Sprung ins 19. Jahrhundert: Auf dem Land und bei Teilen des städtischen Bürgertums hat sich die Küche zum Mittelpunkt des Familienlebens entwickelt. Hier wurde nun auch – zumindest an Werktagen – gegessen. Anders die Küchen der wohlhabenden Schichten. Gerätschaften und Rezepte wurden immer komplizierter. Die Hausfrau hielt sich zurück, Einkauf und Zubereitung wurde dem Personal überlassen. Die Entwicklung zahlreicher neuer Geräte brachte erneut einen Wandel: Die Hausfrau ging zurück in die »moderne« Küche, das Essen konnte jetzt wesentlich schneller und einfacher zubereitet werden. Bereits 1893 wurde der erste elektrische Herd auf der Weltausstellung in Chicago vorgestellt, seinen Siegeszug begann er allerdings erst in den Dreißiger Jahren.
»Küchenoptimierung« war jetzt gefragt: Welche Geräte und Möbel müssen in einer Küche wo stehen um die Arbeit so einfach wie möglich zu machen? Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Einbauküche ein »Muss« für die moderne Wohnung – bis sich die ersten Innenarchitekten gegen ihr »Diktat« und für mehr Individualismus aussprachen. Letzterer war natürlich etwas teurer.
Küchen heute und morgen
Die Essecke kam wieder – im Wohnzimmer wurde nur noch an Sonntagen oder mit Gästen gegessen. Aus dem funktionalen Lebensmittelzubereitungsraum wurde wieder ein Aufenthaltsort. Seit 25 Jahren nimmt der Trend zur anspruchsvollen Wohnküche wieder zu. Ein Fachinformationsdienst sieht es so: »Multifunktionalität, Convenience und Professionalität sind heute Eintrittskarten für den Markt.« Wir können heute via Handy auf dem Weg von oder zur Arbeit mit unserer Küche kommunizieren: Was ist noch im Kühlschrank? Wann starte ich den Herd?
Ist die High Tech Wohnküche das Modell der Zukunft oder haben die Architekten Recht, die auf die »versteckbare« Küche hinarbeiten – auf einen Raum, dem man nicht mehr ansieht, dass in ihm auch Nahrungsmittel zubereiten kann. Oder noch extremer gefragt: Wieviel Haushalte verfügen in 100 Jahren überhaupt noch über eine Küche? Werden sich die Enkel und Urenkel der Amazon-Generation nur noch mit Hilfe von Lieferdiensten und Fast Food Ketten ernähren?
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