Am Wochenende brauchten die Fans von Mainz 05 wieder einmal starke Nerven.

Im Heimspiel gegen den SC Freiburg wurde Dominik Kohr beim Stand von 1:0 für die Hausherren (Burkhardt, 34. Minute) noch in der ersten Hälfte wegen einer Notbremse mit »Rot« vom Platz geschickt. Freiburg glich in der 2. Halbzeit zunächst aus, geriet dann nochmals gegen zehn Mainzer in Rückstand (Hanche-Olsen, 74. Minute) und konnte dann in der 79. Minute den 2:2 Endstand erzielen.

Es war, so die Fachpresse, ein »unterhaltsames« Spiel um die Europa-Plätze. Etliche Fans freuten sich schließlich über »einen Punkt trotz langer Unterzahl«, andere trauerten den beiden weiteren, nicht erreichten Punkten nach. Am Ende des Spieltags konnte Mainz den dritten Tabellenplatz knapp halten, obwohl die beiden direkten Verfolger Frankfurt und Leipzig ihre Spiele gewannen.

Mainz steht also weiterhin auf einem Rang, der die Teilnahme an der Champions League ermöglichen würde. Hatte man in den letzten Jahren meistens den Abstand zum Relegationsplatz bzw. den Abstiegsrängen im Auge dürfen Fans und Verantwortliche in dieser Saison anders rechnen und Visionen haben. Fakt ist: Der FSV hat acht Spieltage vor Schluss fünf Punkte Abstand zu einem »nicht-Europa-Platz« und kann weiterhin aus eigener Kraft die Champions League erreichen.

Champions League?

Ob Champions League oder »nur« Europa League oder Conference League – die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb wäre für alle Fans die sich den Besuch von Auswärtsspielen leisten oder eine Karte für ein Heimspiel ergattern könnten ein besonderes Ereignis.

Der Verein dürfte einerseits mit Mehreinnahmen in Millionenhöhe kalkulieren, müsste andererseits aber den Kader deutlich verstärken. Es gibt genügend Beispiele von Mannschaften, die ein Jahr auf europäischer Ebene mitspielten, parallel aber eine eher unglückliche Bundesligasaison absolvierten.

In der jetzt laufenden Champions League Saison betrug die Startprämie für jeden Teilnehmer an der Gruppenphase 18,6 Millionen Euro – dazu kommen noch Prämien für jeden Sieg und jedes Unentschieden.
Selbst im »nur« drittwichtigsten europäischen Wettbewerb für Clubmannschaften, der »Conference League« gab es im letzten Jahr noch eine Antrittsprämie von über 3 Millionen Euro und diverse sechsstellige Prämien.

»Wir gehören da oben hin« stellte Dominik Kohr vor ein paar Tagen fest und Kollege Nadiem Amiri wurde noch deutlicher: »Wer hier spielt und am Ende nicht dort stehen will, hat hier nichts zu suchen.«

Am 30. März tritt der FSV in einem der wenig geliebten Sonntagabendspiele beim Tabellenelften und Champions League Viertelfinalisten Borussia Dortmund an. Das Team liegt auf nationaler Ebene 10 Punkte hinter dem FSV. Für Spannung ist also weiterhin gesorgt.