Wenn eine der auswärtsschwächsten Mannschaften der bisherigen Saison (Borussia Dortmund – 1 Punkt) bei einer der heimschwächsten Mannschaften (Mainz 05 – 2 Punkte) zu Gast ist, darf man nicht unbedingt mit einem mitreißenden Spiel rechnen. Der FSV zeigte sich am Wochenende allerdings wieder einmal von seiner leistungsstärksten Seite und besiegte, vielen Prognosen zum Trotz, die langsam zum »Lieblingsgegner« mutierenden Westfalen souverän mit 3:1. Erleichtert wurde der erste Heimsieg der Saison durch den unumstrittenen Platzverweis gegen BVB-Kapitän Emre Can, der den Mainzer Mittelfeldspieler Jae-Sung Lee ebenso unnötig wie brutal in der 27. Minute umtrat.
Die Rotweißen nutzen diese Gelegenheiten; Lee, Jonathan Burkhard und Paul Nebel trugen sich in die Torschützenliste ein. Den Gegentreffer erzielte Serhou Guirassy durch einen Elfmeter den Lee kurz nach seinem Führungstreffer verursacht hatte. In der Verlängerung der ersten Halbzeit (45. + 3. Minute) konnte Burkhard die taktisch wichtige Pausenführung markieren. Paul Nebel stellte dann bereits in 54. Minute, nach Vorlage von Phillipp Mwene, den verdienten Endstand her.
In ersten Interviews nach dem Spiel bestätigten auch Dortmunder Spieler, dass sie es an diesem Tag gegen die spielstarken Mainzer mit elf Spielern schwer gehabt hätten.
Überragender Mainzer Spieler war Paul Nebel, der nicht nur sein erstes Bundesligator erzielte, sondern auch bis zu seiner Auswechslung kurz vor Schluss die Dortmunder Abwehr immer wieder durcheinanderwirbelte.
Am Ende des Spieltags steht Borussia Dortmund außerhalb der Europa-Plätze auf Platz sieben – mit schon 10 Punkten Abstand zum Tabellenführer Bayern München. Mainz steckt im dicht gedrängten Mittelfeld (Platz 10), darf einmal kurz durchatmen sich aber noch lange nicht sicher fühlen. Nach der Länderspielpause am nächsten Wochenende geht es zu den Störchen nach Kiel, die in der Tabelle auf dem vorletzten Platz stehen. Auf dem Papier eigentlich eine lösbare Aufgabe.