… darf man auswärts nicht verlieren.« Der FSV Mainz 05 zeigte am zweiten Adventswochenende, dass die Diskrepanz zwischen klugen Sprüchen und der fußballerischen Realität ebenso gewaltig wie frustrierend sein kann.
Dreimal gingen die Rot-Weißen verdient in Führung, dreimal konnte das vom VW-Konzern gesponserte Team ausgleichen – und schließlich sogar noch in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 4:3 erzielen. Was nützt es einem da, wenn die TV-Moderatoren von einem »mehr als glücklichen Sieg« und einer »deutlichen überlegenen Mainzer Mannschaft« sprechen!
Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob bereits in der 1. Minute »die« Schlüsselszene zu sehen war: Danny da Costa hatte Schmerzen in der Leistengegend und musste gegen Andreas Hanche-Olsen ausgewechselt werden. Der norwegische Innenverteidiger agierte dann in den folgenden 85 Minuten mehrfach etwas unglücklich. So fälschte er einen Schuss von Tiago Tomas, der auf dem Weg zur Torauslinie war, unglücklich zum 2:2 ab und war auch später an dem Missverständnis, dass zum Wolfsburger 3:3 führte beteiligt.
Mainzer Doppeltorschüsse war Paul Nebel, der das 0:1 nach Vorarbeit von Jae-Sung Lee in der 11. Minute schoss und eine Bogenlampe von Jonathan Burkardt zum 2:3 in der 66. Minute weiterleitete. Das 1:2 in der 39. Minute schoss Burkardt selbst. Den Scorerpunkt erhielt Bell für seinen vorbereitenden Kopfball in den Torraum.
Es war Burkhards 33. Treffer für Mainz 05. Der Stürmer schloss damit zu Karim Onisiwo auf, der die Liste der besten Mainzer Torschüsse bislang allein anführte.
Dominik Kohr sah in einer völlig harmlosen Situation ein weiteres Mal »Gelb«. Scheinbar war Schiedsrichter Timo Gerlach, der auch sonst eine klare Linie bei der Ahndung von Fouls und Meckereien vermissen ließ, durch die Schauspielleistung des Wolfsburgers Jonas Wind stark beeindruckt.
Das Mainzer Team bekommt in der Vorweihnachtszeit noch zwei extrem schwere Spiele beschert: Am 14. Dezember kommen die Bayern nach Mainz und am 21. Dezember tritt das Team bei der Eintracht in Frankfurt an.