Das Transferfenster ist geschlossen, die ersten Pflichtspiele sind absolviert und noch rätseln die meisten Fachleute darüber, ob Mainz 05 in dieser Saison in Richtung Europa blicken darf oder sich auf den Abstiegskampf konzentrieren muss.

Rein wirtschaftlich gesehen waren die letzten Wochen für die Rot-Weißen jedenfalls sehr erfolgreich. Ausschlaggebend war der Wechsel von Top-Talent Brajan Gruda in die englische Premier League. Brighton & Hove Albion Football Club, am Ende der letzten Saison auf Platz 11 der Tabelle, machte Mainz 05 ein Angebot, das der Verein, so Sportvorstand Christian Heidel, einfach nicht ablehnen konnte. In der Fachpresse werden ein Sockelbetrag von 30 Millionen Euro und mögliche Bonuszahlungen im hohen siebenstelligen Bereich genannt. Zu den weiteren Abgängen zählen die bisherigen Stammspieler Leandro Barreiro, der jetzt für Benfica Lissabon aufläuft sowie Ludovic Ajorque und Edimilson Fernandes, die an den französischen Erstligisten Stade Brest ausgeliehen wurden.

Neu im Team sind die beiden Mittelfeldspieler Kaishū Sano und Hyun-seok Hong. Während der Japaner bisher nur in seinem Heimatland spielte, stehen in Hongs Biographie schon sechs Jahre Europa-Erfahrung. Sein erster Einsatz war 2018 für die SpVgg Unterhaching. Auf Leihbasis stießen nach Saisonbeginn noch der Abwehrspieler Moritz Jenz (VfL Wolfsburg) und der Angreifer Gabriel Vidovič (Bayern München) zur Mannschaft.

Starke Moral des Teams

Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten, hielt die Serie der ungeschlagenen Pflichtspiele zu Saisonbeginn an. Dabei zählt das erste Spiel gegen Union Berlin (1:1) in die Rubrik »Hätte man eigentlich gewinnen müssen«, während das 3:3 in Stuttgart ein gutes Beispiel für die starke Moral des Teams war. Leider wurde das Heimspiel gegen die Werderaner aus Bremen verloren. Jetzt gilt es am kommenden Freitagabend in Augsburg den ersten Sieg einzufahren. Jetzt freuen sich die Fans auf den ersten Sieg in der neuen Saison.

In der ersten Pokalhauptrunde musste Mainz 05 in die Verlängerung, konnte das Derby beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden aber doch noch mit 1:3 für sich entscheiden. Dann folgte das »Hammerlos«: Die Rot-Weißen empfangen am 30. Oktober Bayern München – und alle hoffen auf die »große Überraschung«.

Bliebe noch die Frage, was der Verein mit den rund 25 Millionen Euro macht, die als »Reingewinn« aus den diesjährigen Transfers verbucht wurden. Bleibt der Verein seiner Linie treu?: Auf die Verpflichtung eines teuren Spitzenspielers wird verzichtet, stattdessen werden Rücklagen gebildet um auch wirtschaftlich seriös abgesichert in die nächsten Jahre gehen zu können.