Das neue Jahr möchte ich gleich mit einem positiven Beitrag beginnen!

Vor ca. 30 Jahren begann in unserem Land eine Diskussion über die Privatisierung öffentlicher Leistungen. Auch in unserer Stadt, wurde darüber diskutiert, ob die Stadt nicht besser die Stadtwerke, die Wohnbau und andere kommunale Unternehmen an private Investoren verkaufen sollte.

Jockel Fuchs, unser damaliger Oberbürgermeister, sprach sich vehement dagegen aus und sorgte immer wieder für eine Mehrheit im Mainzer Stadtrat, die entsprechenden Überlegungen zurückwiesen. Das galt auch für seine Nachfolger, Hermann-Hartmut Weyel, Jens Beutel und Michael Ebling.

Der Wiesbadener Magistrat verkaufte 2001 für 285 Mio. DM 49% der Anteile an den Stadtwerken (ESWE) an Thüga, damals eine Beteiligung der EON. Die Frankfurter verkauften ebenfalls Anteile ihres Energieunternehmens (Mainova) an diese Thüga. Über 100 kommunale Unternehmen wurden in dieser Zeit privatisiert.

Sehr gute politische Entscheidung

Der Mainzer Weg, die kommunalen Unternehmen nicht zu verkaufen, war eine sehr gute politische Entscheidung für die Stadt und Ihre  Bürger. Schauen wir sie uns heute mal an:

Mit den Mainzer Stadtwerken hat die Stadt Mainz das entscheidende Instrument in ihren Händen, um möglichst schnell klimaneutral zu werden. Die breit aufgestellte, wirtschaftlich kerngesunde Unternehmensgruppe ist Motor bei der Verkehrs- und Wärmewende, treibt den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran und investiert massiv in ihr Strom- und Wassernetz.

Auch die Wohnbau Mainz hat in den letzten Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben: Nachdem sie 2008 nur durch das beherzte Eingreifen der Stadt und eine 300 Mio. €-Bürgschaft gerettet werden konnte, hat sie seitdem Jahr für Jahr bezahlbaren Wohnraum geschaffen und saniert nach und nach ihre Bestandswohnungen. Die Stadt ist also mit der Wohnbau in der Lage, aktive Wohnungspolitik zu betreiben.

Andere Städte haben ihre Wohnungsbestände längst verscherbelt. So z. B. die Stadt Dresden, die überregional Schlagzeilen machte, als sie 2006 die städtische Woba mit ihren 48.000 Wohnungen auf einen Schlag an einen US-amerikanischen Finanzinvestor verkaufte.

Die Stadt Mainz kann stolz auf ihre Weitsicht sein!

| Mogunzius