Dieses Mal kein Scherz: Die Stadt sucht einen neuen Standort für das Marktfrühstück. Im kommenden Jahr soll der Neubau des Gutenberg-Museums starten, dann muss das Mainzer Marktfrühstück umziehen; der Mainzer Wochenmarkt bleibt wo er ist.
Seit mindestens fünf Jahren ist das Mainzer Marktfrühstück in aller Munde. Nicht nur der guten Tropfen wegen, die hier von den Mainzer Winzern ausgeschenkt werden. Regelmäßig im Frühjahr geht es um Alkoholexzesse und Vermüllung, um Klagen über Umsatzeinbußen von Marktbeschicker:innen und Einzelhändler:innen. Immer wieder wurden die Sicherheitsauflagen »angepasst«, durch weitere Weinstände am Leichhof und am Fischtor sollte der Besucherandrang entzerrt werden.
Im April 2023 hatte DER MAINZER bereits von einem neuen Standort für das Mainzer Marktfrühstück berichtet – dass es sich um einen April-Scherz handelte, haben nicht alle gleich gemerkt. Aus der Luft gegriffen war der Vorschlag, das Mainzer Marktfrühstück dauerhaft andernorts zu platzieren, aber nicht. Er basierte u.a. auf den Forderungen und Anregungen aus dem Ortsbeirat Altstadt. Noch im Mai 2023 hatte die Fraktion der Grünen im Ortsbeirat Altstadt die Verwaltung aufgefordert, »umgehend und ernsthaft Alternativen zur derzeitigen Konzeption des Marktfrühstücks zu prüfen und umzusetzen.« Die SPD-Fraktion im Ortsbeirat Altstadt pflichtete dem grundsätzlich bei, bestand aber in einer Pressemitteilung gleichzeitig darauf, dass anstelle weiterer Verbote alternative Lösungen gefunden werden müssten, um auch die Bedürfnisse insbesondere jüngerer Leute zu berücksichtigen.
Container statt Weinstand
Bis auf weiteres haben sich solche Forderungen erübrigt. Sicher ist: Sobald der Neubau des Gutenberg Museums beginnt, muss der Weinstand vor dem Römischen Kaiser weg. Der Platz wird dann für Container gebraucht, in denen u.a. die Bauleitung arbeiten wird. Sicher ist auch: für die Zeit der Bauarbeiten sucht die Verwaltung einen anderen Standort für das Marktfrühstück. Keine leichte Aufgabe, wie Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz dem MAINZER gegenüber feststellt.
Nähe zum Wochenmarkt
Geprüft würden Optionen vom Schillerplatz bis zum Rheinufer, allerdings müsse der vorübergehende Standort technische und logistische Anforderungen erfüllen: es braucht einen Strom- und Wasseranschluss, ausreichend Platz zum An- und Abfahren. Schön müsse das Auseichquartier natürlich auch sein und, die CDU-Politikerin sagt es mit Nachdruck: »Das vorübergehende Ausweichquartier muss eine gewisse Nähe zum Wochenmarkt haben, schließlich heißt es Marktfrühstück und die Veranstaltung ist gedacht zur Belebung des Marktes, auch wenn das manche anders sehen.« Die Verlegung wird im kommenden Jahr anstehen, so viel ist klar; offen ist, ob bereits das traditionell erste Marktfrühstück im März an einem anderen Ort stattfinden muss, denn die Planungen für die Baustelle Gutenberg-Museum sind noch nicht abgeschlossen. Manuela Matz geht davon aus, dass bis Ende 2023, spätestens Anfang 2024 der vorübergehend neue Standort für das Mainzer Marktfrühstück fest steht.
Der Mainzer Wochenmarkt bleibe im Übrigen unangetastet, weder die Verkaufswagen am Liebfrauenplatz noch die Stände um den Dom herum seien von der Baustelle Gutenberg Museum betroffen.
| SoS