Kapazitätsprobleme erwartet die Mainzer Mobilität durch das 9-Euro-Ticket auch nicht in den Sommerferien; Mitte Juni ist die Lage in den Bussen und Bahnen der Mainzer Mobilität entspannt.

Jochen Erlhof hat gerade alle Hände voll zu tun – ein Hacker-angriff auf einen Dienstleister der Mainzer Stadtwerke hat Mitte Juni auch die IT der Mainzer Mobilität lahm gelegt. Das betrifft u.a. die Daten zum Verkauf des 9-Euro-Tickets. Der MM-Geschäftsführer kann deshalb die Gesamtzahl nur anhand der vor dem Hackerangriff bekannten Verkaufszahlen schätzen: 60.000 Menschen haben allein in Mainz ein 9-Euro-Ticket gekauft – eine beachtliche Anzahl, findet der MM-Geschäftsführer, der am 23. Mai, dem Vorverkaufsstart für das 9-Euro-Ticket, begeistert die Schlange der Kaufwilligen vor dem Mainzer Verkehrscenter am Hauptbahnhof erlebt hat.

Soweit Erlhof die Zahlen von vor dem IT-Ausfall im Kopf hat, gab es in Bussen und Bahnen vormittags an den Wochentagen eine Zunahme von Fahrgästen; in der Morgenspitze, wenn die meisten Pendler:innen unterwegs sind, eher nicht. Auch für die Ferienzeit (Ferienbeginn in RLP am 25. Juli) rechnet Erlhof nicht mit überfüllten Bussen und Straßenbahnen. »Den früher üblichen Ferienfahrplan mit einem verminderten Angebot auf bestimmten Strecken haben wir abgeschafft, sodass die Kapazität auf nahezu allen Strecken gleich bleibt.« Erlhof erinnert daran, dass die Intention des 9-Euro-Tickets vor allem eine Entlastung der Bürger:innen war, die anstelle des eigenen PKWs den ÖPNV für die Fahrt zu und von der Arbeit nutzen.

Bei der Mainzer Mobilität spart die Kundschaft mit Wochen-, Monats- und Jahreskarten sowie Job- und Studi-Tickets 180-200 Euro in diesen drei Monaten, da ihnen die Differenz zum 9-Euro-Ticket erstattet werde. Auch wenn ab September 2022 die zwischenzeitlich erhöhten Fahrpreise gelten, erwarten die Mainzer Mobilität, dass einige der 9-Euro-Tester­:innen dauerhaft umsteigen und den ÖPNV für die Arbeitswege nutzen.

| SoS

Personalsituation bei der Mainzer Mobilität führt zu Einschränkungen