Die Absperrungen sind aufgebaut, der Baustart für die neue  Mainzer Straßenbahnstrecke zwischen Alicenbrücke und Münsterplatz steht bevor; bis Dezember 2025 soll die neue Gleisstrecke fertig gestellt sein.

Es sind nur 300 m – die haben es aber in sich. Sie werden im Mainzer Straßenbahnnetz vor allem eine Entlastung des ÖPNV-Knotenpunktes Hauptbahnhof bringen. Die direkte Verbindung von der Alicenbrücke zum Münsterplatz verkürzt die Fahrtzeit in die Innenstadt und spielt im weiteren Ausbau des Mainzer Straßenbahnnetzes eine wichtige Rolle.

eschultert wird der Straßenbahnausbau in der Binger Straße von der Mainzer Stadtwerke AG, dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz. Eine umweltgerechte Mobilität sei ohne einen attraktiven ÖPNV nicht möglich, sagte Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke AG anlässlich des Baustarts. «Wesentlicher Bestandteil unseres Nahverkehrs ist seit vielen Jahren die Straßenbahn. Daher freuen wir uns über den Baustart für die neue Strecke, die den ÖPNV in Mainz weiter voranbringen wird.« Die rheinland-pfälzische Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Katrin Eder, erläuterte, der Umbau der Binger Straße sei als erstes  Kapazitätssteigerungsprojekt vom Land für das Programm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes des Bundes angemeldet worden. Geprüft werde zudem eine ergänzende Co-Finanzierung des Landes, so dass  am Ende bis zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden könnten.

Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase unterstrich, mit dem Bau der Straßenbahntrasse in der Binger Straße werde die Bedeutung der Straßenbahn größer, der ÖPNV verbessert und ein erheblicher Fortschritt für den Rad- und Fußverkehr auf der wichtigen Achse in die Innenstadt erreicht.

Binger Straße wird neu gestaltet

Das Gesamtprojekt umfasst den Bau der neuen Straßenbahnstrecke von der Haltestelle Hauptbahnhof-West bis zum Münsterplatz mit der Anbindung an die Trasse Richtung Schillerplatz. Da auf der Alicebrücke und dem Aliceplatz konstruktiv keine Weichenanlage möglich ist, muss diese vorgezogen an der Haltestelle Hauptbahnhof-West liegen. Teil des Projektes sind auch umfangreiche Leitungserneuerungen des Wirtschaftsbetriebes und der Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke, Sanierungsarbeiten an der Alicenbrücke und die vollständige Neugestaltung des Straßenraums der Binger Straße von Hauswand zu Hauswand. Die Kosten für diese Maßnahmen liegen aktuell bei etwa 18 Millionen Euro. Angesichts der erwarteten Zuschüsse von Bund und Land, der Beiträge der Leitungsträger und anderen Beteiligten sowie einer ergänzenden Finanzierung durch die Stadt Mainz wird der Eigenanteil der MVG bei 15 bis 20 Prozent liegen.

Verkehrsbehinderungen

Im Bauablauf werden mehrere Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen notwendig. Dabei wird der Fuß- und Radverkehr über die gesamte Bauzeit in beide Richtungen aufrechterhalten.  Für den Autoverkehr wird weitgehend eine Fahrspur stadtauswärts zur Verfügung gestellt. Stadteinwärts wird der Verkehr über die Parcusstraße/Kaiserstraße und von dort über die Gärtnergasse oder die Bauhofstraße zur Umbach/Große Bleiche geführt. Damit wird die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie des Parkhauses Schillerplatz durchgehend sichergestellt, zumal der Hauptverkehr in die Innenstadt, z.B. zum Einkaufen, zeitlich außerhalb der Pendlerverkehrsspitze morgens liegt.  Die Buslinien 6, 64, 65 und 78 werden zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof West und Neubrunnenplatz durch die Parcusstraße und Bahnhofstraße umgeleitet. Sie halten dann am Münsterplatz an den Haltestellen A und B in der Bahnhofstraße.

SoS/Textgrundlage PM, Mainzer Stadtwerke AG, 24. Juni 2024; Infos