Putin marschiert in die Ukraine ein und behauptet: Die Ukraine ist eigentlich gar kein richtiges Land. Deshalb kann man alles zerstören und Menschen vergewaltigen, foltern und umbringen: Es sind ja gar keine richtigen Menschen. Das hat er schon so gemacht in Tschetschenien, Georgien und Syrien. Alles keine richtigen Menschen.

Haben wir schon einmal sowas gehört? Richtig. In Deutschland. Für Hitler waren die Juden keine richtigen Menschen. Wie sich die Geschichte wiederholt. Am Schluss, nachdem viele Millionen wegen Hitler gestorben waren hat sich dieser Größenwahnsinnige durch Selbstmord vor der Verantwortung gedrückt.

Herr Putin, nehmen Sie sich ein Beispiel.

Der Druck von Putin hat dazu geführt, dass die westliche Welt zusammengerückt ist, wie das noch nie der Fall war. Und dass Sanktionen wirken, das muss die arme russische Bevölkerung jetzt spüren.
Wenn das Problem und der durch Putin erzeugte Druck wieder weg sind kann sich der Westen wieder herrlich streiten über Fischfangquoten, die Abschaffung einer unabhängigen Justiz….

Die Chinesen werden jetzt brüderlich mit Putin Handel betreiben. Pst, leise, aber nicht zu viel, sonst gibt es Sanktionen. Dann wäre die chinesische Großmacht wie ein Luftballon, dem man die Luft rauslässt. Das chinesische Wirtschaftswunder funktioniert so lange, wie die ganze Welt dort einkauft. Deshalb werden die Chinesen die brüderliche Scheinehe eingehen, aber nur so lange sie nicht sanktioniert werden.

Es ist schön ein paar kritische Sätze über die Weltpolitik zu schreiben. Die Kritik schmeichelt dem Schreiber »denen habe ich es mal wieder gegeben«. Aber das verhallt ohne Konsequenz.

Deshalb kommen wir wieder nach Mainz zurück. In Deutschland dauert alles sehr lang. Bis wir Waffen liefern, ist die Ukraine platt. Fragen Sie einmal in Mainz nach, wie lange es dauert, bis eine Baugenehmigung erteilt wird. Bei der Video-Diskussionsrunde mit einem Querschnitt durch die Mainzer Geschäftswelt wurde immer wieder betont, dass die Abläufe im Rathaus gestrafft werden müssen und man schneller Antworten erhalten müsse. Da kommt wieder die Forderung, dass alle, die in die Verwaltung oder Politik gehen, doch bitte einen normalen Beruf erlernen oder zumindest mal ein »praktisches Jahr« im Einzelhandel machen sollten.

Die einen kriegen ihr Geld jeden Monat automatisch überwiesen, die anderen kämpfen um jeden Kunden, kriegen von der Verwaltung Knüppel zwischen die Beine geworfen. Oder sie müssen nach zwei Jahren wieder eine neue Kasse anschaffen. Vor kurzem habe ich eine kleine Reportage gesehen: Eine ukrainische Mutter mit zwei schulpflichtigen Kinder ist gerade in Deutschland angekommen. Eigentlich könnten die Kinder ihren unterbrochenen Unterricht am Notebook weiter verfolgen, »aber hier ist das Internet so schlecht«.

Lieber ukrainischer Kultusminister, lieber Digitalminister, können Sie bitte flüchten – Sie werden dringend in Deutschland gebraucht!

| WHO
(geschrieben am 16.04.2022)