Wohin man in Mainz auch schaut, überall werden Wohnungen gebaut. Es entstehen große Baugebiete wie zum Beispiel auf dem ehemaligen IBM-Gelände, das sogenannte Heiligkreuzviertel. GFZ-Kaserne, Frankenhöhe und Medienberg werden demnächst folgen.

Überall werden Baulücken, die zum Teil viele Jahre bestanden haben, geschlossen. Es scheint auch attraktiv zu sein, in Bereichen zu bauen, die auf den ersten Blick als Wohnlage problematisch erscheinen, so zum Beispiel die Bebauung des ehemaligen »Reifen-Rauch-Geländes«, an der Rheinallee. Mainz wächst und wächst, in den letzten 10 Jahren um rund 20.000 Einwohner.
Gibt es auch Grenzen des Wachstums? Wie viele Neubürger/innen hält unsere Stadt eigentlich aus, bis sie an ihre Grenzen kommt? Wer oder was definiert die Grenze? Wir wissen, dass Mainz mit einer Fläche von 97,75 qkm, im Vergleich zu anderen Städten sehr in seiner Entwicklung beschränkt ist. Koblenz, beispielsweise hat 105 qkm zur Verfügung obwohl dort 50 % weniger Menschen leben.

Die letzten Eingemeindungen (Lerchenberg im April 1964, Drais, Ebersheim, Finthen, Hechtsheim, Laubenheim und Marienborn im Juni 1969) liegen nun lange zurück. Kaum vorstellbar, was geschehen wäre, wenn dies damals nicht gelungen wäre.

Die Stadt wird und muss weiterwachsen. Durch den Ausbau unserer Landeshauptstadt zum Zentrum für Biotechnologie werden viele Hundert neue Arbeitsplätze entstehen und es kommen Menschen, die eine Wohnungen brauchen.

Mainz braucht Entwicklungsfläche und die bekommt man nur durch Eingemeindungen. Da ist in erster Linie die Landesregierung gefragt. Dort fehlt seit Jahren der Mut sich des Themas anzunehmen. Budenheim beispielsweise ist eine verbandsfreie Gemeinde, dort leben ca. 8.600 Einwohner auf einer Fläche von 10,6 qkm, zum Vergleich der Stadtteil Gonsenheim hat eine Fläche von 9,1 qkm und ca. 25.000 Einwohner. Bodenheim hat eine Fläche von 13,43 qkm und rund 7.800 Einwohner.

Ja, ich weiß, einfach ist das Thema Eingemeindung nicht. Wenn man sich jedoch die Randgemeinden anschaut, insbesondere Budenheim, was ist dort Thema? Wir wollen eine attraktive Stadtbusverbindung, wir sind an dem Leihradsystem der Mainz Mobilität interessiert usw. usw. Ich habe kürzlich Immobilienangebote gelesen, dort heißt es regelmäßig »… in Mainz-Budenheim«.

Die Stadt Mainz hat nun Geld, es gibt also keinen Grund einer Eingemeindung ängstlich entgegen zu sehen.

Die Idee von Oberbürgermeister Ebling, nach einer neuen Fläche im Stadtgebiet zu schauen, mag notwendig sein. Kann es aber wirklich unser Ziel sein, alle möglichen Flächen zuzubauen? Wer hat den politischen Mut Gespräche aufzunehmen, in Mainz und in Budenheim?

Wenn das nicht klappt, dann wollen wir AKK zurückhaben!

| Mogunzius