Wann wurde in Mainz erstmals Bowling gespielt? Sarina Ebling möchte die Geschichte des Bowling-Sports in Mainz nacherzählen. Die Kulturanthropologin sucht Zeitzeugen.

Mit den Fotografien von Viktor Brüchert fing es an. Der Fotograf (1946–2007) widmete sich auf vielfältige Weise dem Mainzer Stadtleben. Die Ausstellung „Ansichtssache. Mainz 1960 bis 1980 in den Fotografien von Viktor Brüchert“  im Mainzer Stadthistorischen Museum erinnert an Viktor Brüchert.

Sarina Ebling war Teil der Projektgruppe „Ansichtssache” im Rahmen ihres Studiums der Kulturanthropologie/Volkskunde. Sie will sich auch in ihrer Master-Arbeit mit Werken des Fotografen beschäftigen. Ausgangspunkt sind bislang unveröffentlichte Fotos von Viktor Brüchert, auf denen die Bowlingbahn „Excel“ im Dachgeschoss des City Parkhauses „Kronberger Hof“ in Mainz in den 1960er-Jahren zu sehen ist. Sarina Ebling möchte für ihre Abschlussarbeit gerne „die Geschichten hinter den Fotos“ erfahren und die Anfänge des Bowlings in Mainz erkunden. Sie sucht Zeitzeugen, die auf der Bowlingbahn gespielt habe, um mit ihnen Telefon-Interviews zu führen. Die Interviews würden nur im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit genutzt, schreibt Sarina Ebling an die MAINZER-Redaktion.
Kontakt: 0176 99141232 und saebling@students.uni-mainz

Ansichtssache

Die Ausstellung „Ansichtssache. Mainz 1960 bis 1980 in den Fotografien von Viktor Brüchert“ im Stadthistorischen Museum Mainz ist bis zum 16. Mai 2021 verlängert worden.

Viktor Brüchert widmet sich in seinen Fotografien auf vielfältige Weise dem Mainzer Stadtleben. Er lichtete beispielsweise unterschiedliche Etappen der Altstadtsanierung sowie jugend- und subkulturelle Ereignisse wie Beat-Veranstaltungen in den 1960er-Jahren ab. Größere gesellschaftspolitische Themen spiegeln sich in den Aufnahmen einer 1. Mai-Demonstration, des „Tags des ausländischen Mitbürgers“ oder der Mini-Pressen-Messe, einem Forum für das alternative Verlagswesen und Lebensentwürfe abseits des Mainstreams. Die Fotos bieten Einblicke in das Spannungsverhältnis von Festen, urbanem Alltag und Alltagsproblemen. Brücherts Fotografien ermöglichen einen aufschlussreichen Blick auf diverse Entwicklungen, auf Alltägliches und Vergessenes der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt in diesen Jahrzehnten.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes beschäftigten sich Master-Studierende der Kulturanthropologie / Volkskunde der JGU Mainz mit ausgewählten Themen aus Viktor Brücherts Fotonachlass, der bis zu dem Zeitpunkt unveröffentlicht war. Die Fotoausstellung stellt die Bilder in den zeitgenössischen soziokulturellen Kontext.

Eine Ausstellung des Fachs Kulturanthropologie/Volkskunde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 
Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen.

/Marion Diehl (SoS)

Textgrundlagen: Sarina Ebling und Stadthistorisches Museum Mainz