Wir haben uns daran gewöhnt, sind mehr oder weniger kundig im Umgang mit der Technik und freuen uns darauf, wenn diese Art der Kommunikation wieder beschränkt wird: Konferenzen und Interviews über Video-Plattformen.

Hin und wieder mal andere Menschen über eine Kamera in den Blick zu nehmen und den teils blechern-hohlen Stimmen zuzuhören, ist in Ordnung, zumal es der CO2-Bilanz zugutekommt. Aber die Möglichkeit sich von Mensch zu Mensch auszutauschen, insbesondere wenn mehrere sich versammeln wollen, die soll wieder zum Normalzustand werden. Kommunikation braucht vieles. Nehmen wir den »Münchhausen der USA« (siehe Foto), Produkt des emsigen MCV-Wagenbauers Dieter Wenger und des Zeichners Michael Apitz. Die Aussage der Karikatur auf dem 2021er Motivwagen des MCV funktioniert größtenteils non verbal, sie verstehen alle, die den auf dem Corona-Virus reitenden Herrn und die Absicht der Freiheitsstatue erkennen.

Die Formen, an die Menschen heranzutreten, ihnen Botschaften, Weisheiten oder schlicht Produkte nahe zu bringen, sind vielfältig. Erstaunlicherweise, denkt Mensch doch, alles findet im Worldwide Web und auf den Kanälen statt, die wir über elektronische Endgeräte anzapfen. Wer Nachrichten oder was auch immer verbreiten will, muss sich auf Social-Media-Plattformen tummeln. Oder hat sich das schon wieder geändert? Es könnte mit dem Pandemie-bedingt geschärften Wahrnehmungsvermögen zusammenhängen. Auf jeden Fall rangeln überall Plakate um die Aufmerksamkeit der Vorrübergehenden. Wobei Plakat hier als Oberbegriff benutzt wird. Gemeint sind auch die Werbetafeln an Bushaltestellen und entlang der Straßen, die teils im rollierenden System mehrere Botschaften verkünden. Kurz vor den 2021er Fastnachtstagen fielen einige dieser Werbeträger besonders ins Auge: Alle Fastnachtsveranstaltungen fanden im Web statt. Geworben wurde für diese Online-Angebote aber auch auf Plakaten.

Botschaften über Verkehrsschilder

Ähnlich die Zweckentfremdung von Laternen- und Ampelmasten: Zugeklebt mit Botschaften unterschiedlichster Art. Wartet die Radlerin mal wieder ewig an der roten Ampel, kann sie sich wenigstens ablenken, mit dem Versuch die Symbole zu entschlüsseln. Auch Verkehrsschilder werden gerne zugeklebt. Wobei manche »Botschaft« die Aussage des Schildes verfremdet oder ins Gegenteil verkehrt.

Beeindruckend ist die Anzahl der Katzen- und Hundefotos, die an Bäumen festgepinnt sind. Da werden auf den einschlägigen Webseiten die verlorene Katze und der vermisste Hund gesucht und gleichzeitig soll ein papiernes Foto samt Beschreibung beim Zurückbringen helfen. Offensichtlich braucht die digitale Kommunikation als Ergänzung die analoge. Weil: Noch kommunizieren nicht alle Menschen ausschließlich auf digitalen Wegen. Und der Mensch nutzt gern außer Schrift, Zeichen und Gestaltung auch Mimik, Gestik und Tonfall um sein Gegenüber einordnen zu können. Hoffentlich kommt er bald wieder, der kommunikative »Normalzustand«!

| SoS

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