Das Mainzer Lebensgefühl soll identifiziert werden. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Michael Ebling und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte lädt die Aktion #mainzgefühl alle Mainzer Bürgerinnen und Bürger dazu ein, bis Oktober das »Lebensgefühl Mainz« zu entdecken und zu beschreiben.

 

Es gibt dazu Umfragen, eine Social Wall und Workshops. Lange habe ich gesucht, um erst einmal herauszufinden, was Ziel der Kampagne eigentlich sein soll. Der Tourismusfond Mainz ist Initiator der Aktion, also liegt es auf der Hand, es geht um die Vermarktung unserer schönen Stadt. Mainz soll eine Marke werden, es soll eine Vision entwickelt werden, was Mainz sein will. Last but not least will man wissen, wie der Mainzer und die Mainzerin ticken.

Mal unter uns: ich glaube, so richtig will ich das gar nicht wissen. Was machen wir bloß, wenn herauskommt, dass wir gar nicht so weltoffen sind, wie wir ständig behaupten? Was, wenn wir nicht allen Veränderungen offen gegenüber stehen, sondern eher wollen, dass alles bleibt wie es ist? Was tun, wenn herauskommt, dass wir gar nicht lebenslustig sind sondern eher Meckerer? Schon aus diesem Grund habe ich an der Online-Befragung teilgenommen und Freunde und Bekannte motiviert, es mir gleich zu tun. Die Umfrage soll, um Gottes Willen, alles das bestätigen, was wir schon immer behauptet haben.

Die Fragen haben mich bis aufs Äußerste gefordert. Stell dir vor, das Mainzer Lebensgefühl wäre eine Musikrichtung, welches der folgenden 12 Genre passt am besten dazu? Rock, Blues, Elektro, Filmmusik, Funk/Soul/Disco, Hip Hop, Reggae, Jazz Klassik, Volksmusik, Pop oder chillout? Ganze zehn Minuten habe ich gegrübelt, was soll ich nur ankreuzen, damit Mainz sympathisch herüberkommt ? Volksmusik (zu konservativ), Blues (zu depressiv), Elektro (zu nervig) habe ich natürlich gleich gestrichen. Zum Schluss habe ich mich für »Filmmusik« entschieden, da kann man am wenigsten falsch machen. Dann sollte ich mir noch vorstellen, das Mainzer Lebensgefühl wäre ein Fahrzeug, ich habe mich für einen Roller entschieden, weil ich weiß, dass es den nicht mit Dieselmotor gibt.

Nun kann ich nur die Daumen drücken, dass der Tourismusfond Mainz alles daran setzt, dass auch wissenschaftlich bewiesen werden kann, wie lebensfroh, tolerant, gastfreundlich und offen wir Mainzer sind.

| Mogunzius