Die Saison 2017/18 war für alle Mainzer – zumindest wenn sie Fans der »Rot-Weißen« waren – ein »wildes Jahr«. So formulierte es auch Detlev Höhne, der Vorsitzende des im letzten Sommer gegründeten Aufsichtsrates, dem für eine Eingewöhnung – die üblichen »Hundert Tage« keine Zeit blieb.

Der Verein startete mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden (Johannes Kaluza), dem schon erwähnten neuen Aufsichtsrat, einem neuen Trainer (Sandro Schwarz) und einem vielversprechenden Team in die Saison 2017/2018. Was dann geschah ist mit dem Begriff »Kommunikationsprobleme« sicherlich am neutralsten umschrieben.

»Spitzen«-Probleme

Schon im Dezember suchte der Verein einen neuen Vorsitzenden: Johannes Kaluza trat bereits nach weniger als 6 Monaten Amtszeit zurück. Zu dieser Zeit stand das Team bereits im unteren Drittel der Tabelle und wurde in der Fachpresse als ein möglicher Abstiegskandidat gehandelt.

Desolat ins neue Jahr

Im neuen Jahr kam es dann bitterhart: Obwohl das Team in der Winterpause mit Nigel de Jong und Anthony Ujah noch einmal verstärkt wurde, wirkte es in der Folge äußerst desolat. Die 2:3 Niederlage (nach 2:0 Führung) in Hannover und das 0:3 beim späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt trugen zur allgemeinen Verunsicherung bei. Der FSV stürzte am 21. Spieltag auf den Relegationsplatz (16.) und konnte diesen erst am 30. Spieltag wieder verlassen.

In der Führungsetage kehrte zwar mit dem neuen Vereins- und Vorstandsvorsitzenden Stefan Hofmann wieder Ruhe ein – er wurde auf der notwendig gewordenen außerordentlichen Mitgliederversammlung bereits im ersten Wahlgang mit 587 Stimmen (und damit der absoluten Mehrheit gewählt) – der Focus richtete sich jetzt aber verstärkt auf Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Sandro Schwarz. Die »Sozialen Medien« und einige der in ihnen agierenden Gruppen zeichnen sich nicht immer durch Sachverstand und Fairness aus. So durfte es auch nicht wundern, dass hier schon bald die Entlassung der beiden gefordert wurde.

Die »Endrunde«

In der Länderspielpause vor dem 28. Spieltag rief der Trainer dann eine »Endrunde« aus, setzte konsequent auf ein 4-3-3 System und schaffte es so, wie eine deutsche Fußballzeitschrift schrieb »die Profis mental über sich hinauswachsen zu lassen«. Die Personifizierung dieses plötzlich erwachten Kampfeswillens war der wieder in die Mannschaft zurückgeholte Pablo de Blasis. Er schoss den Ausgleich in Köln, die beiden Tore gegen Freiburg, das 1:0 gegen Leipzig und legte in Dortmund mit dem Kopf für Mutos 2:0 vor. Mit dem letztlich nicht erwarteten Auswärtssieg in Dortmund war der Klassenerhalt am 33. Spieltag dann doch noch gesichert.

Ridle Baku, der bereits 2007 als Neunjähriger zum Verein kam, sorgte ebenfalls für Schlagzeilen. Er feierte am 32. Spieltag sein Debüt gegen Leipzig, schoss dabei sein erstes Bundesligator und legte gegen Dortmund gleich nach.

Transfers

Der FSV ist ein »Weiterbildungsverein«: Er kauft Talente, gibt ihnen den letzten Feinschliff und muss sie dann ziehen lassen. Nicht besser ergeht es ihm mit den besten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Die An- und Verkaufspolitik des Vereins ist daher auch immer von höchstem Interesse. In diesem Sommer verließen den Verein unter anderem Abdou Diallo und Suat Serdar. Pablo de Blasis hat ebenfalls signalisiert, dass er aus seinem Vertrag aussteigen möchte. Der Abgang von Mutō wird ebenfalls erwartet.

Unsere Neuen:

Auf dem Titelbild ist Jean-Philippe Mateta. Gerade mal 21 Jahre jung war Mateta in der vergangenen Saison vom französischen Erstligisten Olympique Lyon an den französischen Zweitligisten Le Havre AC ausgeliehen und erzielte dort in 35 Ligaspielen 17 Tore. Er hat einen Vertrag bis 2022 unterschrieben und trägt die Rückennummer 28. Kunde Malong kommt vom FC Granada. Seine Rasterlocken machen ihn im Team sicher unverwechselbar. Vom FC Metz wurde Moussa Niakaté verpflichtet. Er soll unsere Abwehr verstärken. Philipp Mwene kam aus Kaiserslautern. Ihnen allen ein herzliches Willkommen.

»Kick ‘n’ Rush«

Gute Nachricht für die Fans: Mitte August eröffnet das Fanprojekt Mainz seine Fanhaus in der Weisenauer Str. 15. Dazu gehört auch die Kneipe/Kulturcafé »Kick ‘n’ Rush«, die allen interessierten Mainzerinnen und Mainzern offensteht. Öffnungszeiten des »Kick ‘n’ Rush«: Mi-Do: 18-23 Uhr, Fr-Sa: 18-1 Uhr, So und Mo während der 05-Spiele.

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