»Aufgrund von Fäkaleinträgen muss der Wasserspielplatz im Hartenbergpark aus hygienischen Gründen sofort geschlossen werden. In diesem Zusammenhang weist die Stadt Mainz darauf hin, dass das Tragen von Windeln im Wasserbereich nicht gestattet ist. Ebenso ist das Mitführen von Hunden in den Wasserbecken nicht erlaubt.«

Es sind Meldungen wie diese von Mitte Juli 2022, die mich fragen lassen: »Geht’s noch?« Muss tatsächlich darauf hingewiesen werden, dass Kleinkinder nicht mit Windeln ins Wasser dürfen. Und dass Hunde in den Planschecken nichts zu suchen haben? Lassen Eltern ihre Kinder mit vollen Windeln ins Wasser? Es erscheint ähnlich abwegig, wie die dekorativ an einen Baumstamm gelehnte Windel, die ich im Taubertsberg-Freibad gesehen habe (wahrscheinlich war der Weg zum Mülleimer »zu weit«). Im Grunde passt solches Verhalten zum Zeitgeist, des »Hauptsache Ich«. Nur ja keinen Zentimeter über die eigene Welt hinausblicken oder einfach logisch zu denken. Kinder mit vollen Windeln in das eigene Planschbecken setzen? Bestimmt nicht! Es müsste ja eigenhändig gereinigt werden. Aber bei einem Wasserspielbecken, das Andere sauber machen müssen, setzt das Denkvermögen aus.

Die Ansprüche anderer Menschen wahrzunehmen und sogar darauf einzugehen, ist erst recht zu viel verlangt. Das trifft nicht auf alle zu. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen bewegt sich in genau die andere Richtung und kümmert sich sehr um das allgemeine Wohlergehen. So wie die Schere zwischen reich und arm immer weiter auseinander klafft, entfernen sich mitdenkende von garnichtdenkenden Menschen immer mehr.

Keine Windeln mehr – Stand jetzt

Der Wasserspielplatz im Hartenbergpark konnte zum Glück wenige Tage später wieder geöffnet werden (siehe Foto) und zumindest bis Ende Juli blieb er von vollen Windeln verschont.

Apropos Wasser. Es sind Sommerferien und hoffentlich sind ganz viele Besitzer:innen von Planschbecken und Schwimmbassins in Urlaub gefahren. Sonst könnte es eng werden für das kostbare Nass, das rund um die Uhr aus unseren Hähnen fließt. Erklärung gefällig? Wenn an sehr heißen Tagen zusätzlich zur normalen Trinkwasserentnahme noch viele Planschbecken gefüllt und viele Gärten bewässert werden, kann die Trinkwasserproduktion ihre Grenzen erreichen. Denn: die zunehmend heißeren Sommer und regenarmen Winter sorgen auch in unserer Region dafür, dass der Grundwasserspiegel sinkt. Ende Juli gibt es noch keine angeordneten Beschränkungen für die Trinkwasserentnahme – aber Wassersparen ist auf jeden Fall eine gute Idee, insbesondere solange es freiwillig ist.

Überdies eine gute Übung für das generelle Sparen, das bis auf weiteres angesagt ist: Weniger Gas und Strom verbrauchen, weniger Treibstoff tanken, … Der Slogan »weniger ist mehr« bekommt eine neue Bedeutung. Hoffentlich gelingt es Allen, mit »weniger« klar zu kommen.

| SoS

Trinkwasser: Wasserhahn auf