Seit Ende September amtiert MSW-Vorstand Daniel Gahr offiziell als Honorarkonsul für Bulgarien. Er baut bei der Amtsausübung auch auf seine Frau Ani Jivkova-Gahr. Die gebürtige Bulgarin ist sehr vertraut mit allem, was ihre alte Heimat anbelangt.

Kontakte knüpfen, Gespräche einfädeln, Projekte anschieben, Partnerschaften vermitteln, um Alltagsangelegenheiten kümmern und in Problemlagen helfen: Es sind grundlegende Aufgaben, die ehrenamtlich tätige Honorar­kon­suln wahrnehmen. Voraussetzung für die Ernennung zum Honorar­konsul ist die besondere Beziehung zu dem Land, in dessen Na­men er oder sie agiert. Die besondere Beziehung im Falle Daniel Gahr ist eine familiäre, besteht seit 1992 und heißt Ani Jivkova-Gahr. Die gebürtige Bulgarin kam 1989 zum Studieren nach Mainz, sie und ihr späterer Ehemann lernten sich an der Mainzer Uni kennen.

Zum Foto: Im Mittelpunkt der offiziellen Amtseinführung als Honorarkonsul für Bulgarien: Daniel Gahr und Ani Jivkova-Gahr. Es gratulieren: Heike Raab (li.), Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund u. für Europa, Medien u. Digitales und Elena Radkova Shekerletova (r.), Botschafterin der Republik Bulgarien in der BRD.

Daniel Gahr wurde bereits 2020 als Honorarkonsul für Bulgarien auserkoren, Corona bedingt fand die offizielle Ernennung erst jetzt statt. Allerdings ist das Ehepaar Jivkova-Gahr schon seit Jahren Ansprechpartner für die bulgarische Gemeinschaft in Rheinland-Pfalz. Z.B. um »Wahlhilfe« zu leisten. Wenn voraussichtlich im November in Bulgarien die dritte Parlamentswahl in diesem Jahr stattfindet, wird Ani Jivkova-Gahr erneut als Mitglied der Wahlkommission ihren in Rheinland-Pfalz lebenden Lands­leuten bei den Formalitäten helfen.

Klar ist, das Ehrenamt als Honorarkonsul muss in die Zeit und Energie intensive Arbeit als MSW-Vorstand integriert werden – wobei, betont Daniel Gahr, seine Ehrenamtstätigkeit in beide Richtungen wirken soll. Heißt: Gegenseitige Unterstützung, zum Wohle der bulgarischen wie der deutschen Seite. Nach seiner offiziellen Ernennung wird Daniel Gahr im IHK-Gebäude am Schillerplatz ein kleines Büro beziehen. Dort »residieren« bereits die Honorarkonsuln für die Ukraine und Kroatien. Die Schwerpunkte für seine konsularische Arbeit will Gahr auch in Gesprächen mit IHK-Vertrete­r:innen klären. Er versteht das Amt als einen »Türöffner« für die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Handel, Tourismus, Wissenschaft, Bildung und Kultur zwischen Bulgarien und Rheinland-Pfalz.

 Kulturelles Netzwerken

Mehr als 20.000 Menschen aus Bulgarien leben in Rheinland-Pfalz, Tendenz weiter ansteigend. Sie arbeiten in Unternehmen, an Hochschulen, als Selbständige und Unternehmer:innen. Nicht zu kurz wird sicher das kulturelle Netzwerken kommen, sind Daniel Gahr und Ani Jivkova-Gahr überzeugt. Anlässlich der offiziellen Ernennung Ende September 2021 nutzten u.a. die Botschafterin Elena Radkova Shekerletova und die Generalkonsulin in Frankfurt, Antoaneta Baycheva die Gelegenheit, die Restaurations-Abteilung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum und das Gutenberg Museum zu besuchen.



Seit 2015 ist der MSW-Vorstand regelmäßig und mindestens einmal jährlich mit seiner Familie in Bulgarien unterwegs. Er schätzt die Gastfreundschaft der Menschen dort, die Naturvielfalt und den kulturellen Reichtum des Landes, berichtet von Besonderem. »Wussten Sie, dass Bulgarien der weltgrößte Rosenöl-Exporteur ist und mehr Lavendel produziert als Frankreich?«
Sprachlich kommt Daniel Gahr gut mit Hilfe seiner Familie zurecht. Er hat von der zweisprachigen Erziehung seiner beiden Kinder profitiert, versteht Bulgarisch gut, das Sprechen überlässt er aber lieber seiner Frau, die als Dolmetscherin und Übersetzerin arbeitet und für die fremdsprachliche Kommunikation der Familie zuständig ist.

Und wie steht es um kulinarische Be­sonder­heiten? Die bulgarische Küche ist, ähnlich wie die türkische und griechische, von osmanischen Einflüssen geprägt, sagt Ani Jivkova-Gahr. Dazu gehören Gemüse, Lammfleisch, der unvergleichliche bulgarische Feta und das berühmte bulgarische Joghurt, dessen lactobacillus bulgaricus dazu beitragen soll, dass Menschen sehr alt werden.

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