Die Alice-Rampe stellt Zufußgehende und Radler/-innen vor echte Herausforderungen: Viel zu schmal und unübersichtlich – auch wegen der Bäume inmitten des Weges.
Der kombinierte Rad- und Fußweg ist in zwei Richtungen begeh- und befahrbar und durch eine Baumreihe zusätzlich verengt. Natürlich benutzen ihn auch E-Roller-Fahrende. Hinzu kommt, die Unterführung unter der Saarstraße mündet auf den Weg, bzw. führt von diesem ab. Im unteren Bereich, kurz vor der Einmündung auf den Bahnhofsvorplatz, kreuzen außerdem PKW, die auf dem Parkplatz der Deutschen Bahn parken wollen den Weg. Hier halten auch Lieferfahrzeuge, Taxen und Privatfahrzeuge und Straßenbahn-Fahrgäste queren die Fahrbahn und den Bürgersteig.
DER MAINZER hatte 2018 und 2019 die Stadtverwaltung nach der Zukunft des in zwei Richtungen zu befahrenden kombinierten Rad-/Fußweg Alicerampe gefragt und erfahren, dass die Stadt Mainz Gespräche mit der Deutschen Bahn, die Eigentümerin des Geländes ist zur Zukunft des Geländes führt. Hintergrund war das Ansinnen, den Weg zu verbreitern, was nur in Richtung des Bahngeländes möglich wäre, da die Fahrbahn für die abfahrenden Busse gebraucht wird und deren Breite durch die Straßenbahngleise begrenzt ist.
Noch mehr Radverkehr auf der Alice-Rampe?
2020 musste einer der Bäume im oberen Bereich der Alice-Rampe gefällt werden – schade um den Baum, aber es war etwas mehr Platz zum Ausweichen und es entstand die Hoffnung, eine Lösung sei in Sicht. Dann wurde Anfang Dezember 2020 ein neuer Baum gepflanzt – also bleibt alles beim Alten? Obwohl doch durch die baldige Fertigstellung des Radparkhauses an der Westseite des Mainzer Hauptbahnhofs mit noch mehr Radverkehr in diesem Bereich zu rechnen ist, wie in einem „Sachstandsbericht zur besseren Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs für Radelnde“ vom August 2020 dargelegt wird. Geprüft werden soll demzufolge die „Fahrradachse Alicenbrücke“ im Rahmen der Vervollständigung und des Ausbaus des Radwegenetzes in Mainz.
Alice-Rampe: wichtige Erschließungsachse für den Radverkehr
Auf Nachfrage des MAINZERs im März 2021 erläuterte die Mainzer Pressestelle den entsprechenden Prüfauftrag zur Fahrradachse Alicebrücke wie folgt:
„Der Antrag 0944/2020 beschäftigt sich mit der Führung der Hauptradachse von der Alicenbrücke zum Rheinufer. Aufgrund der bereits extrem starken Frequentierung des Bahnhofsvorplatzes durch ÖPNV, Fuß- und Radverkehr ist klar, dass kein zusätzlicher Rad-Durchgangsverkehr einer neu zu planenden Radroute über den Platz selbst gelenkt werden wird. Dennoch bleibt die „Alicen-Rampe” eine wichtige Erschließungsachse des Platzes. Das Ziel bleibt es weiterhin, diese Rampe nach Möglichkeit zu verbreitern. Die Stadtverwaltung bemüht sich weiterhin darum, die Alicen-Rampe in Richtung Westen zu erweitern (Deutsche Bahn). Leider ist ein Kauf des dafür notwendigen Geländes weiterhin nicht absehbar.“
Weiterlesen: Das Mainzer Radfahrforum beteiligt sich seit März 2021 mit dem Projekt Mapathon an der Konzeption eines Radwegenetzes. Radfahrer/- innen und Fahrrad-nahe Vereine wollen noch im Frühjahr 2021 der Mainzer Stadtverwaltung Vorschläge für ein Radwegenetz, das dem Anspruch einer „sicheren, komfortablen und intuitiven Radinfrastruktur für alle Nutzer*innen (egal ob jung, alt, Familie, Tourist, Pendler oder Gelegenheitsfahrer*in) genügen soll“, vorlegen. Die Alicerampe spielt im „Lückenschluss zwischen Hartenberg-Binger-Straße-Hauptbahnhof“ des ADFC- Mapathon eine Rolle. Eine Bestandsaufnahme der Projekte zur Verbesserung des Radwegesystems in Mainz von Anfang 2020.