Was könnte dieser Stadt noch gut tun? Was fehlt ganz dringend? DER MAINZER sammelt Ideen für »Mainz macht mehr« und präsentiert weitere Anregungen der Lesenden.

Gabi Rückert wünscht sich einen kostenlosen Straßenbahn-Zirkel in der Innenstadt (eingleisig): »Dann würden die Busse verschwinden und der ÖPNV könnte sternförmig angebunden werden.« Außerdem wünscht sie sich, eine ausgewiesene und fahrbare Radstrecke (ohne Kopfsteinpflaster) am Rhein entlang – von Mombach bis in die City, ohne Frankenbach-Hindernis. »Insgesamt wäre eine Aufwertung des Rheinufers mit definierten Nutzerwegen und ausgewiesenen Eventflächen für Flohmarkt und ähnliches sinnvoll.«

Susanne Rapp erinnert sich an einen Besuch in Brügge. »Dort kann man an den Einfahrstraßen auf großen Parkplätzen sicher parken und zu einem Minimalpreis den Bus benutzen, um in die Stadt zu kommen und wieder heraus oder sich in der Stadt zu bewegen. Das war genial einfach und stressfrei mit einem Kind und Kinderwagen. Das wünsche ich mir als Fahrradfahrerin auch in Mainz um den täglichen Autoverkehr zu entlasten.« In Mainz gebe es genügend Einfallstraßen mit guter Anbindung, z.B. am Stadion/Uni/Hochschule, von dort mit der »Straba« ins Zentrum. Oder am Pariser Tor: »hier müsste auf die Fläche der Kleingartenanlage oder der Kaserne ein Parkhaus mit Tiefgarage.« Ähnlich im Bereich der Kurmainzkaserne. »Wenn ich als Autofahrer automatisch mit dem supergünstigen Parkticket kostenlos oder für 1 Euro mehr die Straba nutzen könnte, statt 8-10 Euro im Parkhaus zu lassen, das wäre doch ein Angebot!«

Ulrike Corell wünscht sich im Sinn-Leffers eine große Bücherei mit Sitzgelegenheiten zum Lesen und im Erdgeschoß vom »Sinn-Leffers« ein Café wie das »Extra-Blatt«. In den Markthäusern wäre eine große KITA ideal, weil auf dem Marktplatz die Heunensäule (Foto oben) ein toller Platz für die Kinder zum Turnen und Klettern ist – dort ist so gut wie kein Straßenverkehr. Das Marktleben zeige den Kindern auch, was man Gesundes zum Leben brauche. »Wenn die langweiligen Gebäude wie Deutsche Bank (Foto) und Karstadt-Komplex entfernt werden, würde ich dort breite grüne Terrassenhäuser erstellen mit viel blühenden Büschen statt Bäumen wegen Sturmgefahr (wie auf den Brand-Terrassen). Die langweiligen »DDR-Bauten« wie im Zollhafen haben in der Stadtmitte nichts zu suchen.« Außerdem könnten die neuen Gebäude am Zollhafen mit Fassaden-Malerei wie an den Markthäusern verschönert werden.

 

Zum römischen Erbe, dessen Sicherung und Bergung Jörg Heinemann in der MAINZER-Juni-Ausgabe angemahnt hatte, äußert nun Udo Moosbach seine Vorschläge. Er erinnert an eine Karte des römischen Mainz, die über einen Mainzer Stadtplan von 1995 projiziert wurde. Darin seien neben dem beklagenswerten römischen Theater, auch der Blussus-Kenotaph auf der Zitadelle, sowie an allen Ausfallstraßen die Grabanlagen eingezeichnet, darunter die in Weisenau: »Dort gibt es eine römische Gräberstraße (Via Sepulcrum Moguntiaci), die einst die größte und prächtigste Gräberstraße nördlich der Alpen war. In einem Glaspavillon sind Gräber in situ gezeigt.« Moosbach schlägt vor, überall in Mainz, wo römische Relikte zu sehen sind, diese Karte im Großformat zu zeigen und die jeweilige Lokalität entsprechend zu erklären.
Mit dem Erbe aus der Römerzeit beschäftigt sich auch Ralf Asse. Am »Südbahnhof« (Bahnhof Römisches Theater, Anm.d.Red.) ärgere er sich über zwei Dinge:

»1) Wie kann man ein Erbe aus der Römerzeit dermaßen verschandeln? Reißt sämtliche total vermoderten Holzverschalungen ersatzlos raus, lasst die Steine lieber unbedeckt in ihrem ausgegrabenen Zustand (Foto), als sie durch offensichtlich schnell vermoderndes Holz abzudecken!« Wenn Sitzmöglichkeiten als notwendig angesehen würden, schlägt Asse vor, »eine leichte und niedrige Sitzreihe mit Blickrichtung zur Sehenswürdigkeit (!) hinter die Glaswand!« zu bauen: »Aus einem Material, dass dahin passt! Es gibt schon Steine, es gibt die Glaswand und es gibt die leichte Metalltreppe, schnell vermoderndes Holt gehört definitiv nicht dahin.« Vielleicht könnte der Innenplatz durch einen passenden Steinboden / Kies befestigt werden, damit man nicht durch Schlamm laufen müsse.

»2) Was nützt es, sich mit Ideen für Neues zu überbieten, wenn man Bestehendes nicht in Ordnung hält? Schaut Euch mal den Bahnsteig am Gleis 1 des Bahnhofs am römischen Theater an. Mehrere Quadratmeter (!) sind vollkommen durch Taubenmist verdreckt. Glaubt Ihr, Touristen halten sich länger als nötig in der Bahnhofsnähe auf, wenn sie bei Ankunft durch Taubensche…. laufen müssen und auf der gegenüber liegenden Seite der Abfallhof einer Schreinerei zu sein scheint?«
Taubenkot sei, laut Ralf Asse auch im Hauptbahnhof leider unübersehbar (Foto) Treppe und Handlauf neben Gleis 5 seien ständig voller Taubenkot. »Es geht hier nicht nur um die Optik, durch Taubenkot können auch Krankheitskeime verbreitet werden. Hier muss etwas geschehen, das wäre schon ein sehr leichter Weg, Mainz attraktiver zu machen!

Anja Kohl meint Mainz benötige dringend: Mehr Polizeipräsenz, mehr Sicherheit, schicke und vor allem bezahlbare Wohnungen, schicke Ausgehmöglichkeiten (Restaurants, Bars, Cafés) am Rhein, in der Alt- und Neustadt sowie vor allem endlich im Zollhafen, schicke Boots-Restaurants und -Bars auf dem / am Rhein, mehr Wassersport-Möglichkeiten (Bootstouren, SUP etc.), vor allem im Zollhafen, Fitness First am Rhein mit Swimming Pool, Ausbau der kulturellen Angebote, wie z.B. Vernissage etc., mehr Star-Konzerte in Mainz, Edeka in der Neustadt, Ikea in der Alt-/Neustadt, Ausbau / bessere Anbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel.«

DER MAINZER setzt die Ideensammlung für »Mainz macht mehr« fort. Sie können uns weitere Anregungen schreiben, die wir hier vorstellen. Leider können wir dem Wunsch mancher Lesenden, DER MAINZER »solle etwas machen«, nicht entsprechen. »Etwas machen« können Politiker. Die werden dafür gewählt. Eine Bürgerinitiative, ein Verein und ähnliches kann politischen Druck aufbauen. Aufgabe der Medien, also auch des MAINZERs, ist es, darzustellen, was Sache ist.

| SoS