Was könnte dieser Stadt noch gut tun? Was fehlt ganz dringend? DER MAINZER sammelt Ideen für »Mainz macht mehr« und präsentiert die ersten Anregungen der Lesenden.

Hans K. Preusse zeigte sich überrascht vom MAINZER April-Scherz 2018. Markus Müller, Intendant des Staatstheaters Mainz, hatte dort detaillegetreu die Idee der »Rheinischen Philharmonie« am aktuellen Standort des Mainzer Rathauses erläutert. Hans K. Preusse schreibt, es bestehe tatsächlich ein großer Bedarf für ein Konzerthaus am Rhein in Mainz und mit der Idee, das Rathaus an die Große Bleiche umzusiedeln, wäre Platz geschaffen dafür. Seit Schließung des »Eltzer Hofs« würden sich die Klassikelite sowie andere große Veranstalter fern von Mainz halten. Die Landeshauptstadt und die Region verlören auch deshalb im Wettbewerb – gegenüber Wiesbaden wie in der gesamten Kulturregion Rhein-Main.

Michael Kapp schlägt vor, sich mit der Machbarkeit »vieler kleinen Dinge« zu beschäftigen und listet detailliert auf, wie insbesondere die Angebote für Touristen verbessert werden könnten. Z.B. die Besucherinformation mit einem »Mainz-Gastgeber style manual« oder mit gut erkennbaren Hinweisschildern in der Innenstadt. Im Stadtmarketing, meint Michael Kapp, seien weitere »Leuchttürme« zu entwickeln und schlägt z.B. die »Mainzer Gutenberg-Festspiele« vor. Attraktiv wären auch »Special Interest-Veranstaltungen« wie der »Eltern-Gutschein« pro Semester und Student. Permanente Sauberkeits- und Ordnungskontrolle des öffentlicher Raums (»alltäglich -auch Sonntagfrüh nach Partysamstag«), an den bekannten zentralen Treffpunkten/Bewegungsachsen, in der Fußgängerzone und auf den Plätzen, stehen ebenfalls in seiner Liste »niederschwelliger« Angebote.

Alfred H. Erlebach möchte dem historischen Mainz Referenz erweisen und die vielleicht einzige architektonische Kostbarkeit im Bereich der Großen Langgasse, die Rückseite des Erthaler Hofes besser zur Geltung bringen. Während die Vorderseite (zur Schiller-Straße) im Barockstil gebaut ist, sei die Rückseite (zur Großen Langgasse hin) im Rokoko-Stil gebaut. »Das ist etwas ganz Besonderes und um diesen Unterschied voll zur Geltung zu bringen, bedürfte es eines Durchgangs von der Schiller-Straße in die Große Langgasse«, meint Erlebach und schlägt vor, den Parkplatz im Hof des Gesundheitsamtes in eine Grünanlage umzugestalten, so den Zugang offener und sichtbarer zu gestalten.

Jörg Heinemann versteht nicht, wie man mit dem römischen Erbe, insbesondere mit dem Römischen Theater (Foto oben), derart stiefmütterlich umgeht. Eine Sicherung, bzw. Bergung der Reste sei erforderlich und eine Verlegung zum Beispiel auf die untere Hundewiese am Volkspark. Schlussendlich sollten die Mainzer Highlights besser dargestellt werden: zum Beispiel mit zeitgemäßen Infotafeln, mehrsprachig, und farbigen Wegführungen, die einem Gutenberg, die Mainzer Republik, das jüdische Mainz und natürlich das römische Erbe nahebringen.

Christof Kehr erläutert die Idee eines »El mercadito«, auf mainzerisch »de klaane Markt«, denn: »Unser Lebensgefühl wird immer mehr mediterran geprägt – im Extremfall sitzt man im Winter, in eine dicke Decke gehüllt neben einer Gasheizung uff de Gass. Hauptsache draußen.« Die Idee des »klaane Markts« sei ihm bei der Auflösung des Rewe-Marktes in der Altstadt gekommen. Dazu brauche es 150 – 200 m² zentral gelegene beheizbare Fläche, so was wie der geschlossene Rewe-Markt in der Augustinerstr. »Unternehmensgründer« oder so was wie start-ups sollten sich bewerben können, zehn bis zwölf Stände wären gut. Deren Angebot: Back- und Metzgerwaren, Obst und Gemüse, Käse, Fisch, Türkisches, Asiatisches und alle Arten von Getränken. Außer dem Verkauf ihrer Waren müssten alle auch kleine und größere leckere Zubereitungen verkaufen, die Vorort im Sitzen verzehrt werden könnten. Kehr versteht die Beschicker als »Marktverkäufer« und als Gastronomen. Einen Vorteil des »klaane Markts« sieht Kehr in den Öffnungszeiten – wie ein Geschäft, also täglich und nicht nur wie der »große (Wochen-)Markt, dreimal die Woche. Das Risiko für die Beschicker müsse aber überschaubar sein – die Standmiete sollte 1000 € pro Stand nicht überschreiten.

DER MAINZER setzt die Ideensammlung für »Mainz macht mehr« fort. Zum einen können Sie uns mitteilen, was Sie von den hier vorgestellten Ideen halten. Zum Zweiten können Sie uns Ihre Ideen, Wünsche und Anregungen schreiben. Wir stellen sie gerne hier vor.

| SOS

briefkasten@dermainzer.net
Betreff: Mainz macht mehr.
Einsendeschluss: 15. Juni 2018