Ende Oktober 2023 begannen die Markierungsarbeiten für die Fahrradstraße Moltkestraße.

Moltkestraße? Die ist in der Mainzer Neustadt. Führt von der Goethestraße, vorbei am Polizeipräsidium und dem Valencia-Platz, schnurstracks Richtung Bismarckplatz (siehe Foto). Wer öfter mit dem Rad aus Finthen, Gonsenheim und Mombach in die Innenstadt fährt, dürfte sie kennen. Sie als Fahrradstraße auszuweisen, macht Sinn: als direkte Verbindung von den Stadtteilen, über die Goethestraße hinweg, am Rande des Goetheparks entlang in die Hindenburgstraße – die ist schon eine Fahrradstraße, weiter über die Kaiserstraße ins Bleichenviertel und in die Altstadt hinein. Solche direkten Routen braucht es für einen sicheren und attraktiven Radverkehr. Warum? Damit Kinder und Jugendliche sicher in die Schule kommen und die Erwachsenen an ihre Arbeitsplätze oder sonst wohin. Sicher? In Fahrradstraßen haben die Radelnden Vorrang, andere Verkehre sind auf der Fahrbahn nur »zu Gast« und müssen sich dem Tempo der Radelnden anpassen. Hoffentlich erinnern sich alle politisch Verantwortlichen daran, dass mit der Zustimmung zum Masterplan 100% Klimaschutz auch der Einrichtung solcher Fahrradstraßen zugestimmt wurde. Damit es nicht wieder einen öffentlichen Aufschrei gibt.

Tempo 30-Regelung

Ähnlich wie in der Hindenburgstraße ist der Durchgangsverkehr in der Moltkestraße überschaubar. Die Tempo 30-Regelung wird, dem Anschein nach, eingehalten, Rechts-Vor-Links-Regelungen eher nicht: Aber wann werden die schon eingehalten? Während der Fahrstunden. Vielleicht. In der Fahrradstraße werden sie abgeschafft, der Verkehr entlang der Moltkestraße hat künftig Vorfahrt.

Wie in der Hindenburgstraße radeln auch in der Moltkestraße manche auf dem Bürgersteig: Warum? Im Vergleich zur Fahrbahn sind die Bürgersteige unübersichtlich und holprig, dennoch wird darauf geradelt. Für die Moltkestraße beginnt die Erklärung am Fußgängerüberweg an der Goethestraße: Hier müssten die Radelnden und diejenigen, die mit einem E-Scooter unterwegs sind, absteigen, damit die Autofahrer:innen anhalten. Wen interessiert diese Verkehrsregel? Fußgängerüberweg heißt: Fußgänger:innen haben hier Vorrang. Radfahrende nicht! Die müssen absteigen. Tun aber nicht alle. Die Fahrzeuglenker:innen werden genötigt anzuhalten.

Jedenfalls führt der Fußgängerüberweg vom Goethepark kommend über die Goethestraße hinweg direkt auf den Bürgersteig – und Zack landen die Radelnden genau da. Un nu? Braucht es eine Markierung vom Ende des Goetheparks bis zum Eingang der Fahrrad-Moltkestraße? Damit die Radelnden erkennen: hier müssen wir lang, um NICHT auf dem Bürgersteig zu landen? Wie wäre es damit: Als Anerkennung für die Einrichtung einer weiteren Fahrradstraße queren alle Radelnden die Goethestraße künftig NICHT mehr auf dem Fußgängerüberweg!

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