Nicht schön: Die Staus in der Rheinallee mitten in der Sommerferienzeit. In Richtung Innenstadt stockt der Verkehr spätestens an der Ampel Rheinallee/Kaiserstraße. In Richtung Neustadt/Mombach kommen häufig die Fahrzeuge nicht von der Theodor-Heuss-Brücke herunter.

Grund für die Bauarbeiten ist der Neubau einer «Umweltspur« . Geplant ist diese Maßnahme «M 64« schon länger. Sie steht in der Fortschreibung des Luftreinhalteplans 2016-2020 und ist Teil des Maßnahmenpakets für die Verhinderung eines Dieselfahrverbots in Mainz.
Seit Herbst 2020 ist der erste Teil der Umweltspur verwirklicht: Eine der ursprünglich drei Fahrspuren in Richtung Innenstadt/Große Bleiche ist ab der Bushaltestelle Kaisertor/Stadtbibliothek als Busspur gekennzeichnet, die nur für Busse, Taxen und den Radverkehr freigegeben ist.
Im Juli 2021 starteten dann die Umbaumaßnahmen. Bis voraussichtlich Ende August ist der Verkehr auf der Rheinallee in beiden Fahrtrichtungen erheblich beeinträchtigt. Seit 19. Juli 2021 wird die Mittelinsel auf der Höhe Rheinallee Nr. 1, an der Einmündung der Diether-von-Isenburg-Straße umgebaut. Der Verkehr wird teils nur einspurig um die Baustelle herumgeführt.

Für die «Umweltspur«: Hindernislaufen und Hindernisradeln

In der Gegenrichtung ist die linke Fahrspur gesperrt. Auch hier sind von den ursprünglich drei Fahrspuren mal zwei, mal eine Fahrspur befahrbar. Das Parkhaus Rheinufer ist weiterhin zugänglich. Für den Fuß- und Radverkehr in Richtung Große Bleiche erfolgt das Umlaufen bzw. Umfahren der Baustelle mittels Sichtkontakt: Manchmal sind Teile des Bürgersteigs begeh- und befahrbar, manchmal müssen sich die Radfahrer:innen in den Fahrzeugverkehr einfädeln.
Die Arbeiten an der Mittelinsel vor der Einmündung der Diether-von-Isenburg-Straße sind in den ersten Augusttagen nahezu abgeschlossen (siehe Foto). Allerdings stehen weiterhin in beide Fahrtrichtungen nur ein oder zwei Fahrspuren zur Verfügung. Im Baustelleninformationsportal der Stadt Mainz ist die gesamte Baumaßnahme bis zum 27. August 2021 eingetragen.

Auch die Große Bleiche ist betroffen

Der 2.Bauabschnitt startete am 5. August 2021 und betrifft auch die Große Bleiche: Hier wird der rechte Fahrstreifen einschließlich des Gehweges ab dem Platz der Mainzer Republik in Richtung Peter-Altmeier-Allee (der Abschnitt/das Verbindungstück zwischen Rheinallee und Rheinstraße auf der Höhe von Landtagsgebäude und Staatskanzlei/Deutschhaus ist nach dem zweiten Ministerpräsidenten Peter Altmeier benannt) gesperrt.
Zudem wird in der Peter-Altmeier-Allee der rechte Fahrstreifen einschließlich des Bussonderfahrstreifens in Fahrtrichtung Weisenau ab Rheinallee 1e bis zur Kreuzung Große Bleiche/ Ecke Peter-Altmeier-Allee gesperrt. Darüber hinaus wird der Gehweg auf Höhe des Landtags gesperrt.
Der Individualverkehr aus der Großen Bleiche bzw. Flachsmarktstraße in Fahrtrichtung Peter-Altmeiner-Allee wird über Bauhofstraße – Kaiserstraße – Rheinallee umgeleitet. Der Individualverkehr aus der Bauhofstraße in Fahrtrichtung Peter-Altmeier-Allee wird über die Flachsmarktstraße und Bauerngasse geführt. Radfahrende aus der Großen Bleiche in Richtung Rhein werden über Kaiser-Friedrich-Straße und Diether-von-Isenburg-Straße geführt. Fußgänger:innen aus der Rheinstraße in Richtung Peter-Altmeier-Allee werden über die Zeughausgasse – Deutschhausplatz und Große Bleiche umgeleitet.

Für die Umweltspur: Im Stau stehen

Zum Hintergrund der Umbaumaßnahme: Laut Fortschreibung des Luftreinhalteplans 2016-2020 soll die Maßnahme 64 «Umweltspur auf der Rheinallee/Peter-Altmeier-Allee zwischen Kaiserstraße und Quintinsstraße (Fahrtrichtung Rathaus)« u.a. dazu führen, dass die «Umweltspur« durch bauliche Maßnahmen in die nachfolgende, bereits bis zur Quintinsstraße bestehende Busspur einmündet. In der Maßnahmenbegründung wurde eine NO2-Reduzierung von 3,5 Mikrogramm/m³ an dem Passivsammler Rheinallee 3B bei Einführung der Umweltspur bereits ab der ersten
Ausbaustufe (Ummarkierungen) m Jahr 2020 prognostiziert. Für den Prognosenullfall 2021 mit T30 ohne Umweltspur wurde am Messstandort Rheinallee 3B eine NO2-Gesamtbelastung von 40,9 Mikrogramm/m³, für den Planfall 2021 mit T30 und mit der Umweltspur wurde am Messstandort Rheinallee 3B eine NO2-Gesamtbelastung von 37,4 Mikrogramm/m³ prognostiziert.

Marion Diehl (SoS)