Tschechows »Drei Schwestern« am Staatstheater Mainz.

Nach dem Tod ihres Vaters leben die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina abgeschieden und von der Welt vergessen in der Provinz. Alle drei träumen von einem anderen Leben, unternehmen immer wieder Versuche, aus der Tristesse auszubrechen – durch berufliche Perspektiven oder Heirat. Doch sie scheitern dabei nicht nur an den Umständen, sondern vor allem an sich selbst. Keine der Schwestern schafft es, ihre Träume zu verfolgen, geschweige denn, sie zu realisieren.

Zum ersten Mal am Staatstheater Mainz und damit überhaupt in Deutschland inszeniert die 1984 in Norwegen geborene Maren E. Bjørseth. Sie studierte Regie an der Theaterschool Amsterdam und präsentierte 2012 mit ihrer Abschlussarbeit »Nora oder Ein Puppenheim« ihren eigenen Stil: eine spielerische und formbewusste Neuinterpretation von Ibsens Klassiker. Gerne nimmt sie sich Stoffen an, die von Menschen in einer absurden und verwirrenden Welt erzählen. Dabei sucht sie nach einer abstrakten Form und einer die Absurdität dieser Welt aufdeckenden Spielweise, die nur wenige Zentimeter vom Realismus entfernt ist. Auch in ihrem Heimatland Norwegen ist Bjørseth als Regisseurin tätig und genießt, »die Vorteile beider Theaterkulturen optimal zu nutzen«. Ihre Inszenierung von Shakespeares »Romeo und Julia« brachte ihr eine Nominierung für den norwegischen Heddaprisen als beste Regisseurin ein. 2015 wurde ihre Regie von Hugo Claus´ »A bride in the morning« bei TA-2 – Toneelgroep Amsterdams Plattform für die Entwicklung junger Regietalente – für das National Dutch Theatre Festival ausgewählt. Zurzeit ist Bjørseth eine der ständigen Direktorinnen von Toneelschuur Producties.

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