Naturforscher, Weltreisender und Revolutionär: Georg Forster

Zwei Schauspielproduktionen widmet das Staatstheater Mainz dem Mann, der in Mainz den ersten Versuch einer Demokratie auf deutschem Boden unternahm und die Mainzer Republik ausrief. »Drei Mal die Welt« heißt eine Stückentwicklung von Jan Neumann, die sich mit Georg Forster dem Thema »Reise« zuwendet. Reisen vor 250 Jahren war eine kräftezehrende und oft mit Grenzerfahrungen verbundene Angelegenheit. Heute sind die verborgenen Winkel der Erde bequem und risikofrei zugänglich – umso eindrücklicher ist die Lektüre des Reiseberichts jenes Mannes, der mit 17 Jahren bereits eine Weltumsegelung hinter sich hatte. Georg Forster, Schriftsteller, Wissenschaftler und Revolutionär, hochgeschätzt als Literat etwa von Goethe, gehasst von den meisten deutschen Intellektuellen für seinen Versuch, die große französische Revolution auch auf deutschem Boden zu beginnen, gehört zu den interessantesten und umstrittensten Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts, Jan Neumann und das Ensemble begeben sich auf seine Spuren.

»Drei Mal die Welt«
Inszenierung: Jan Neumann
Premiere am 17. Februar im Kleinen Haus

 

In »ForsterHuberHeyne« lernt man den Revolutionär sehr privat kennen: Rebekka de Wit und Willem de Wolf schreiben einander Briefe über Liebe und Radikalität. Sie, 1985 in den Niederlanden geboren, ist Theatermacherin und Romanautorin. Er, 1961 auch in den Niederlanden geboren, Schauspieler und Theaterautor. Ihre Briefe unterschreiben sie nicht mit ihrem eigenen Namen, sondern mit »Georg Forster« und »Therese Heyne«. Sie versetzen sich in das berühmte Ehepaar hinein – in Georg Forster, der desillusioniert durch Robespierres Terror krank und einsam in Paris starb, und in Therese Heyne, Schriftstellerin, Redakteurin und emanzipierte Frau, die sich neben ihrer Ehe offen einen Liebhaber hielt, den sie nach Forsters Tod heiratete.

»ForsterHuberHeyne« von Rebekka de Wit und Willem de Wolf
Zum letzten Mal am 14. und 15. Januar auf U17