Mitten in Mainz, nahe dem Schillerplatz, liegt das afrikanische Restaurant »Momo«, das früher »Im Herzen Afrikas« hieß. Die Speisenkarte lotst in kulinarisches Neuland.

Afrikanisches Essen, so haben wir gelernt, gibt es nicht. Ebenso wenig wie europäisches Essen. Die Speisen in den verschiedenen Ländern Afrikas sind mindestens so unterschiedlich, wie sich das Essen in Finnland von dem in Spanien unterscheidet. Gemeinsamkeiten gibt es aber. Kichererbsen, die in der deutschen Küche eher selten Verwendung finden, haben wir als »Humus« kennen (und lieben) gelernt. Im Momo bekommen die pürierten Kichererbsen mit Sesampaste und Olivenöl (Vorspeise für 7 €) einen besonderen Kick durch Berbere. Das ist eine typische, traditionelle Gewürzmischung, die in der eritreischen und äthiopischen Küche verwendet wird. Sie besteht meist aus Koriander, Muskatnuss, Chili, Paprika und Kreuzkümmel. Im »Momo« gibt es zum Humus ein knusprig kräftiges Fladenbrot. Das Humus hat eine leicht pikante Note und war zusammen mit dem Fladenbrot eine leckere (und sättigende) Vorspeise.

Da Mitte Mai die Mainzer Gastronomie noch unter verschärften Lockdown-Bedingungen funktionieren musste (mit Abhol- oder Lieferservice), beschränkte sich die Momo-Speisenkarte zu diesem Zeitpunkt auf eine Vor- und zwei Hauptspeisen sowie ein Dessert.

Hauptspeise auch als vegane Version

Wir entschieden uns für den fünfteiligen »Gemischten Teller«, der zwei fleischige und drei vegane Gerichte beinhaltet. Diese drei Gemüsegerichte wurden auch als vegane Hauptspeise angeboten. Zum »Gemischten« Teller gibt es entweder Reis und Joghurt (für (11,50 €) oder Injera (13 €). Mit diesem weichen Brot können die Speisen ohne zusätzliches Besteck mit den Händen gegessen werden. Wir entschieden uns für Reis und Joghurt.



Auf dem gemischten Teller befand sich »Zigni« (zartes geschnetzeltes Rindfleisch, in scharfer Soße gedünstet), »Tzahda Kulwa« (gedünstetes mildes Rindfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch), »Timdimu« (Linsen in Tomatensoße, Zwiebeln und Knoblauch), »Alicha« (Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Paprika) und »Hamli« (Spinat, Zwiebeln und Knoblauch). Wem die Vorspeise mundete, dem sollte die Hauptspeise auch schmecken, denn die Gewürze scheinen teilweise die gleichen zu sein. Nur das »Zigni« war eindeutig schärfer – hier kam der Joghurt ins Spiel. Mit seiner Hilfe konnten wir die Schärfe ausbalancieren, er passt aber sehr gut zu allen fünf Speisen. Zum Abschluss probierten wir die »afrikanische Bananencreme« aus frischen Bananen für 3.50 €. Als Bananen-Fan fehlte mir ein wenig der Geschmack der Banane selbst, trotzdem war die mascarpone-ähnlich sahnige Creme mit den passenden Schoko-Splittern ein leckeres Dessert.

Fazit

Wir waren angenehm überrascht von den Speisen, die eine gelungene geschmackliche Abwechslung zu den Gewürzen, die wir kennen, darstellen. Auch die Portionen, insbesondere der »Gemischte Teller« waren mehr als ordentlich. Also kurz und knapp: Wir kommen wieder und können beim nächsten Mal hoffentlich im »Momo« Platz nehmen.

| AG, AKB, SoS

Momo
Gaustr. 38, 55116 Mainz
Tel. 06131 3808111
www.momo-mainz.de
Di bis So von 12 bis 21 Uhr

 

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