Victor Quijada choreografiert für tanzmainz

Seine Eltern stammen aus Mexiko, er wuchs in den USA auf und ist heute ein Star in Kanadas Tanzszene: Victor Quijada. Einst lernte er mit anderen Jungs seiner amerikanischen Heimatstadt Los Angeles die Tricks der Breakdancer. Getanzt wurde auf Straßen und Plätzen, meist zu Popmusik, HipHop oder Funk. Posen, die kein anderer kann, neue Tricks entwickeln und sich der Schwerkraft widersetzen – irgendwann reichte das dem athletisch gebauten Youngster nicht mehr.

In der High School lernt er erste Grundtechniken des zeitgenössischen Tanzes kennen. Wie begabt der gerade 20-Jährige gewesen sein muss, erkennt man daran, dass die US-amerikanische Tanzikone Twyla Tharp ihn 1996 einlud, sich ihrer Company anzuschließen. Er musste sich aber unverzüglich um seine kaum vorhandene Balletttechnik kümmern, was er dann mit der gleichen Passion tat, wie früher den Headspin auf der Straße zu üben. Nachdem er einige Jahre mit der Company von Twyla Tharp auf großer Tour war, geschah die nächste erstaunliche Wendung in Quijadas Leben: Das berühmte Grands Ballets Canadiens de Montréal engagierte ihn als klassischen Balletttänzer. Vom Bboy zum Schwanensee, das muss ihm erstmal einer nachmachen.

Trotzdem blieb Victor Quijada seinen Ursprüngen stets treu – am Tag Balletttänzer, nachts in den Clubs unterwegs. Dort entstanden um das Jahr 2002 herum auch seine ersten eigenen Choreografien, in denen er versuchte, seine unterschiedlichen Fähigkeiten zu einer neuen Tanzform zusammenzuschmieden. Rubberbanddance wurde das Label für seine Kreationen.

Mit der Zeit gelang es Victor Quijada, den Bewegungsfluss und die Geschmeidigkeit des Balletts mit den kraftraubenden, akrobatisch anmutenden Techniken des Urban Dance zu verschmelzen. Renommierte Compagnien wie Kidd Pivot oder Hubbard Street Dance luden Victor Quijada als Lehrer und Choreografen ein, während seine eigene Grup­pe Rubberbanddance begann, auch außerhalb Kanadas die Säle zu füllen.

Seit Ende November arbeitet Victor Quijada nun mit dem gesamten tanzmainz-Ensemble. Und die Tänzer*innen sind begeistert von ihrem aktuellen Choreografen. »Twist« heißt das Stück, das am 7. Februar im Großen Haus Premiere feiert: ein Feuerwerk von Bewegung und Dynamik.

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