Als entscheidenden Schritt für die künstlerische Entwicklung des Orchesters bezeichnete Generalmusikdirektor Hermann Bäumer den Neubau an der Fuststraße im Rahmen der Errichtung des neuen »Lu-Quartiers«.
Die Tatsache ist lange bekannt: Das Philharmonische Staatstorchester Mainz leidet unter Platzmangel. Der Orchesterprobensaal unter dem Triton-Platz ist viel zu klein und die fixe Bestuhlung zu unflexibel, als dass dort für größere Orchesterwerke und Opern angemessen geprobt werden könnten. Seit seinem Amtsantritt als Generalmusikdirektor hat Hermann Bäumer darauf hingewiesen, dass der Orchesterprobenraum eine künstlerisch zufriedenstellende Probenarbeit aus Gründen der Arbeitssicherheitsstandards und des Lärmschutzes nicht zulasse.
Viele Proben müssen auf der Bühne des Großen Hauses stattfinden, was zu organisatorischen Seiltänzen im Betrieb des Mainzer Staatstheaters führt und alle Beteiligten belastet. Das wird sich voraussichtlich 2025 ändern. Dann soll im neu errichteten Gebäudekomplex der Fuststraße-Entwicklungs-GmbH & Co. KG an der Ludwigsstraße ein Doppelstockwerk im obersten Teil, mit einen Saal von knapp 400 qm und einer Nutzhöhe von 9 Metern, sowie einer hufeisenförmig umlaufenden Galerie zur Verfügung stehen.
Hermann Bäumer geriet bei der Vorstellung der Pläne Mitte Juli 2022 ins Schwärmen. Die neuen Räumlichkeiten würden zu einer fundamentalen Verbesserung der Probensituation führen und ermöglichten besondere Konzerterlebnisse und Kammermusikformate, partizipative Projekte und ungewöhnliche Orchesterformate für Kinder und Jugendliche. Staatstheater-Intendant Markus Müller erwartet zudem, dass die Nutzung des Orchesterprobensaals als Kammermusiksaal neue Dispositionsmöglichkeiten schaffe. So könnten bisherige Formate aus dem Foyer des Großen Hauses in den neuen Saal umziehen, das Foyer werde damit frei für zahlreiche kommunikative Formate (Einführungen, Nachgespräche, Einblicke). Vor allem aber werde auch das Große Haus wieder flexibler bespielbar.
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