Im Rahmen der Kampagne «Menschenrecht statt Moria« ist in Mainz vom 14. bis zum 28. September 2021 die Ausstellung «Ein Appell an die Menschlichkeit« zu sehen.

An verschiedenen Orten in der Mainzer Alt- und Neustadt werden im Rahmen der Kampagne Fotos von Alea Horst gezeigt. Initiiert wurde die Kampagne «Menschenrecht statt Moria« von der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi.
Alea Horst, Fotografin aus Rheinland-Pfalz, reist seit 2016 regelmäßig in Flüchtlingslager an den EU-Außengrenzen. Sie geht mit ihrer Kamera nahe an die Menschen heran und zeigt sie mit ihrer Trauer und Angst, aber auch ihre Hoffnung und Lebensfreude. Die Fotografin macht deutlich, dass geflüchtete Menschen nicht Teil einer «Welle« sind, sondern Individuen, die ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben, auf Gesundheitsversorgung und Bildung haben.
Die Ausstellung «Ein Appell an die Menschlichkeit« wird von der Katholischen Kirche Mainz-City, Save Me Mainz und pax christi mit Unterstützung der VHS Bingen getragen. Die Ausstellungsorte in Mainz sind: 1. Trauerort an St. Ignaz 2. Katholische Jugendzentrale (Ballplatz) 3. St. Stephan, Kreuzgang 4. St. Bonifaz 5. St. Peter 6. St. Christoph.
Am 22. September 2021 startet um 17 Uhr am Trauerort an St. Ignaz eine Führung. Weitere Führungen für Gruppen, gerne auch für Schulklassen, sind nach Vereinbarung möglich.

«Appell an die Menschlichkeit« beinhaltet Kritik an der EU-Asyl- und Menschenrechtspolitik

Die internationale katholische Friedensbewegung pax christi hat die Kampagne «Menschenrecht statt Moria« initiiert, die inzwischen von zahlreichen Organisationen getragen wird. Die Kampagne kritisiert die aktuelle Asyl- und Migrationspolitik der EU, die vor allem an den Außengrenzen zunehmend gekennzeichnet ist von der Missachtung des Völkerrechts und Verstößen gegen die Genfer Flüchtlingskonvention. Mit der Kampagne soll erneut deutlich gemacht werden:
Auf den griechischen Inseln leben derzeit mehrere tausend Menschen unter unwürdigsten Bedingungen in sogenannten Hotspots. Auch jenseits der EU-Grenze wie in Bosnien ist die Lage dramatisch: Geflüchtete leben ohne jegliche Infrastruktur in offenen Baracken, im Wald und in verfallenen Fabriken. Menschen, die ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen wollen, werden an den EU-Außengrenzen durch FRONTEX und nationalstaatlichen Grenzschutz mit illegalen Pushbacks davon abgehalten die EU zu erreichen. Dies zeigen Berichte, die u. a. vom UNHCR dokumentiert wurden. Diese Menschenrechtsverletzungen, die bislang auch von Deutschland geduldet werden, müssen sofort beendet werden! Die Kampagne «Menschenrecht statt Moria« fordert:
• Evakuierung der Geflüchteten aus den Lagern an den EU-Außengrenzen und Schließung sogenannter «Hotspots«
• Aufnahme der Geflüchteten durch Städte und Kommunen in Deutschland ermöglichen
• Illegale Pushbacks und Gewalt gegen Geflüchtete durch EU-Grenzschutz (Frontex) stoppen.

Ziele von « Ein Appell an die Menschlichkeit«

Die Kampagne verfolgt folgende Ziele:
•  Deutschland muss Verantwortung übernehmen und einen Paradigmenwechsel in der europäischen Asyl- und Migrationspolitik vorantreiben.
Die Abgeordneten im deutschen Bundestag und alle Kandidat:innen für den kommenden Bundestag werden aufgefordert,  einen Antrag im Bundestag zu initiieren, der die Evakuierung der Geflüchteten aus den Hotspots in Deutschland ermöglicht und sich zu engagieren für einen Paradigmenwechsel in der Asyl- und Migrationspolitik durch eine parlamentarische Allianz für eine menschenrechtsbasierte EU-Migrationspolitik.

Marion Diehl (SoS), Textgrundlage: Pressemitteilung zur Ausstellung “Ein Appell an die Menschlichkeit – Fotografien aus Moria” vom 14.09. bis zum 28.09. 2021 in Mainz
Infos: https://menschenrecht-statt-moria.de/