Speisen im Lieblingsrestaurant ist leider noch immer nicht in Sicht. Auf die Lieblingsgerichte muss aber niemand ganz verzichten. DER MAINZER probierte Abhol-Angebote (Essen zum Abholen) vom Weinhaus Wilhelmi und dem Bistro An o ban.

»Wo der Anfang gewagt wird, ist der erste Schritt getan…!« Mit diesem Spruch eröffnet das Weinhaus Wilhelmi seine Speisenkarte. Per WhatsApp geht sie den Stammkunden zu und listet eine wöchentlich wechselnde Auswahl an Speisen auf.

Hühnersuppe mit feiner Einlage, Bunter Salatteller mit Hausdressing, Matjessalat mit Rote Bete und Röstkartoffeln (16,90 €). Rinderroulade »Hausfrauen Art« mit Rotkraut und Kartoffelpüree (19,90 €) – das Speisenangebot an einem Märzwochenende spiegelt die Küchen-Kunst des Weinhauses: traditionsreiche Hausmannskost, saisonal variiert und gekonnt zubereitet. Als I-Tüpfelchen wird zum Dessert eine Créme brulée (5,90 €) offeriert. Und als besondere Schmankerl können auch Meenzer Handkäs oder Franzö­sischer Schafkäse gebacken geordert werden – Weingenießende werden diese Leckereien in Lockdown-Zeiten vermutlich ganz besonders vermissen.

Das Speisenangebot wechselt wöchentlich und kann freitags und samstags ab 17 Uhr im Weinhaus Wilhelmi in der Mainzer Rheinstraße abgeholt werden – nach vorheriger Bestellung versteht sich.

Ein Testesser des MAINZERs probierte an einem März-Wochenende das Angebot. Und freute sich beim Abholen zuerst über die persönliche Begrüßung durch Wilhelmi-Chefin Christina Schickert. Sie vermisst ihre Gäste ebenso, wie diese die typische Mainzer Weinstuben-Atmosphäre. Nach dem herzlichen Empfang wird eine Tüte mit den Speisen über einen Tisch am Eingang gereicht.

Ausgewählt hatten wir die Rinderroulade und den Matjessalat. Die Stücke von Matjes, Gurken und Rote Bete in einer leichten Marinade pikant gewürzt schmecken mit den Röstkartoffeln vorzüglich. Die Roulade, klassisch mit Speck und Gurke (Hausfrauen Art!) sind in einer leckeren Bratensoße gegart und schmecken in der Kombination mit Rotkraut und Kartoffelpüree wie früher von der Oma gekocht. Da Corona noch eine Weile bei uns bleibt und die Restaurants weiterhin ihre Gäste nur mit Essen zum Abholen verwöhnen dürfen, sind wir gespannt was das Weinhaus Wilhelmi in den nächsten Wochen anbietet.

»Essen bei Freunden«: An o Ban

Für unseren Mittagstisch in der Redaktion haben wir bei An o Ban Frühlingsrollen (Nem rán), Glasnudelsalat (Mien) und Mariniertes Schweinefleisch (Bún xá xíu) telefonisch bestellt. Nach einer guten halben Stunde ist das Essen zum Abholen beriet..

Die beiden Nem rán für 4,90 € sind herrlich knusprig, mit Glasnudeln, Morcheln, Sojasprossen, Karotten und Kohlrabi gefüllt und selbstgerollt. Das ist zu sehen und zu schmecken. Es gibt sie in zwei Variationen: mit Tofu oder Hackfleisch. Der schmackhafte Sweet-Chili-Dip rundet die kleine Vorspeise ab.

Mien, der kalte Glasnudelsalat enthält Karotten und Gurken (schön fein geraspelt), Sojasprossen, Erdnüsse und Minze – alles verbindet sich gut mit den leicht säuerlich schmeckenden Glasnudeln und schmeckt angenehm frisch. Mit Tofu oder Huhn kostet Mien 6,90 €, mit Garnelen 7,90 €. Die Portion lässt sich als Vorspeise aufteilen, wer sie aufisst, ist anschließend wohlig satt.

Bún xá xíu, mariniertes Schweinefleisch mit Reisnudeln, eingelegten Karotten-Rettich, Gurken, Salat, Koriander und Erdnüsse serviert mit (nouc mam) Nuoc Mam Cham-Soße. Dies ist eine leicht süß-säuerliche Soße, perfekt ausgewogen, bei der kein Geschmack zu sehr dominiert. Das gilt im Übrigen für das ganze Gericht. Sehr zart ist auch das Schweinefleisch mit der milden Chili-Kruste und deren leichten Röstaromen. Die Portion ist ausreichend groß, um sich satt zu essen und liegt einem trotzdem nicht schwer im Magen. Daher auch ideal für den Sommer. Der Preis mit 10,50 € geht in Ordnung, wobei man das Gericht auch noch mit Avocado oder pochiertem Ei bestellen kann. Dann fällt aber noch eine kleine Extragebühr von 1,50 bzw. 2 € an.

Rebowl-Behälter

Eine Enttäuschung mussten wir bei unserer Bestellung hinnehmen: Kein Rebowl-Behälter da! Gegen 5 Euro Pfand kann das Essen in den Rebowl-Schüsseln mitgenommen werden. Eine super Idee. So lässt sich einiges an Plastik-Abfall vermeiden. Das funktioniert aber nur, wenn die Behältnisse zurückgebracht werden. Klar, die sehen gut aus und 5 Euro für eine Schüssel ist günstig – aber Leute, die Schüsseln deshalb zuhause zu horten ist echt unfair. 1.700 Schüsseln sollen es sein, die allein das An o Ban »vermisst«.

| AG, AKB, SoS

www.weinhaus-wilhelmi.de
www.anoban.com

 

Mittagstisch beim Mainzer Metzger