Pfiffige Ideen in klangvolle Verse und Akkorde kleidet Sven Garrecht und bei Wilfried Schmickler sollten die Ohren nicht auf Durchzug stehen. Beide sind im April im Mainzer Forumtheater unterhaus.
Am 18. April kann man erleben, wie lebendig der Chanson ist. Oder heißt es das Chanson? Egal: Sven Garrecht kommt und zeigt, wie elegant man den Groove der Popmusik mit dem Hintersinn des Couplets verbinden kann. Worüber er singt? Zum Beispiel darüber, wer Schuld ist, dass immer dann etwas dazwischen kommt, wenn man das Bad putzen will.
Garrecht hat die Kleinkunst im großen Sängerherzen und sagt von sich selbst, zum Raufen bald zu wenige Haare zu haben. Was er hingegen in Hülle und Fülle hat, sind pfiffige Ideen, die er in klangvolle Verse und Akkorde kleidet. Daraus ist Garrechts erstes Soloprogrammgeworden: Kleinstadt-Tiger. Also: Katzenklappe auf und Bühne frei!
Wer einmal auf der Unterhausbühne stand, für den gibt es kein Zurück. Ob Wilfried Schmickler sein aktuelles Soloprogramm deshalb so genannt hat? Zu sehen ist es auf jeden Fall am 26. und 27. April. Der kantige Schlusskommentator aus den WDR-»Mitternachtsspitzen« nimmt auch im Alleingang kein Blatt vor den Mund und schaut mit wachem Blick nach vorn. Was er hier erblickt, wird tagesaktuell ins Visier genommen: raketenschnell und rotzfrech. Wenn Schmickler kommt, heißt es anschnallen und Ohren anlegen – aber keinesfalls auf Durchzug stellen, denn der Mann hat was zu sagen.
| SoS