Das Programm von Weihnachten bis Silvester im Staatstheater
Die Feiertage am Jahresende sind traditionell mit Familientreffen, Festtagsessen und Plätzchen gut bestückt, aber auch Geschichtenerzählen gehört unbedingt dazu. Das Staatstheater Mainz hält rund um Weihnachten und Silvester jede Menge Geschichten bereit. Für Familien mit Kindern ab sechs Jahren stehen gleich mehrere Vorstellungen von »Pünktchen und Anton« am 26., 29. und 30. Dezember auf dem Programm. Für Freunde der großen Oper bietet sich am 25.12.
»Le nozze di Figaro« (Foto) von Wolfgang Amadeus Mozart an. In der Inszenierung von Hausregisseurin Elisabeth Stöppler treten uns die Figuren zunächst unter den Masken der Comedia de’ll Arte entgegen. Doch sobald die Masken fallen, brodelt es unter der Oberfläche von Mozarts Revolutionsoper. Humorvoll geht es bei Loriots Kurzfassung von Wagners »Ring des Nibelungen« – »Der Ring an einem Abend« – am 30. Dezember zu. Schauspieler Max Hopp führt durch den Abend mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Hermann Bäumer und vielen Solist*innen. Humorvoll bis tragisch ist die Stimmung auch am 29.12. bei den »Comedian Harmonists«. Für seinen unverwechselbaren Witz ist das Ensemble bis heute bekannt, doch der Abend erzählt auch den schwierigen Weg der Gruppe zum Welterfolg bis zum abrupten, erzwungenen Ende durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Am zweiten Weihnachtstag lädt das Philharmonische Staatsorchester Mainz zu einer winterlichen Reise durch Russland ein. Wir erleben eine Morgendämmerung an der Moskwa und nehmen Abschied von St. Petersburg. Und auch der »Nussknacker« darf natürlich nicht fehlen in diesem weihnachtlichen Konzert.
Das Schauspiel bietet zwischen den Jahren mit »Tartuffe« von Molière eine waschechte Komödie, bürstet in »Musketiere!« den bekannten Stoff von Alexandre Dumas gegen den Strich und begibt sich mit »der herzerlfresser« auf die Suche nach menschlichen Abgründen und einem Serienmörder. Und da die besinnliche Zeit am Jahresende auch zu philosophischen Überlegungen anregt, begeben wir uns am 30.12. in »Status« auf eine Reise, an deren Ende die Erkenntnis steht, dass die nationale Identität nichts ist, das man so einfach loswerden kann. Der britische Autor Chris Thorpe hat vor dem Hintergrund des bevorstehenden Brexits ganz praktisch einen Fluchtversuch unternommen und seine Erfahrungen und Gespräche in Songs und Texten für die Bühne verarbeitet. In der deutschen Fassung seines preisgekrönten Stücks vollzieht Ensemblemitglied Paulina Alpen diese Reise nach.