» … bei Nacht im Mondenschein«, erläutert Prinz Stefan Andreas und hält dabei Ausschau nach den Schönheiten, die die französische Riviera zu später Stunde zu bieten hat. Eine Operette im Großen Haus.
Marylou, die Hollywood-Schauspielerin, hat es ihm besonders angetan. Zu den illustren Gästen des örtlichen Grand-Hotels gehört außerdem die spanische Thronfolgerin im Exil, die eigentlich mit Prinz Stefan Andreas verlobt ist. Zimmerkellner Albert hat ein Auge auf die Infantin geworfen. Ob die Königsfamilie diese gar nicht standesgemäße Verbindung wohl akzeptieren wird? Das muntere Treiben ist auf jeden Fall ein wunderbarer Stoff für Hollywoods Traumfabrik – und das ist es schließlich, was Marylou eigentlich im Grand-Hotel zu finden hofft.
1934 schrieb der jüdisch-ungarische Komponist Paul Abraham die Operette »Märchen im Grand-Hotel« und würzte sie mit reichlich Jazz- und Swing-Elementen. Aufgrund der politischen Verhältnisse in Deutschland erlebte das Stück seine umjubelte Uraufführung in Wien. Am Staatstheater Mainz wird »Märchen im Grand-Hotel« nun in Deutschland erstmals als szenische Aufführung zu erleben sein.
Das Regieduo Peter Jordan und Leonhard Koppelmann, die in Mainz bereits »Pension Schöller« und »Im Weißen Rössl« auf die Bühne brachten, nehmen sich des Riviera-Märchens gemeinsam mit einem spartenübergreifenden Ensemble aus Schauspieler*innen und Sänger*innen an. Auf der Bühne des Großen Hauses entsteht der Sehnsuchtsort der Belle Époque – das Grand-Hotel. Hier gibt es zwischen Lüster und Freitreppe viel Platz für spitzzüngige Dialoge und Slapstick. Das Philharmonische Staatsorchester spielt unter der Leitung von Samuel Hogarth Paul Abrahams mitreißende Musik.