Großes Theater im Großen Haus – Am Hofe in Worms wird eine Vereinbarung getroffen: Siegfried, durch ein Bad im Drachenblut nahezu unverletzlich, soll mit Hilfe seiner Tarnkappe die unbezwingbare Königin Brunhild von Isenland für König Gunther erobern. Dafür verspricht Gunther Siegfried seine schöne Schwester Kriemhild zur Frau. So wird der geheime Pakt der Männer vollzogen – und gebrochen. Die Wahrheit kommt ans Licht und, getrieben von Verrat, Rache, blinder Treue und Liebe, rasen die Nibelungen unaufhaltsam auf die grausame Katastrophe zu. Hagen gelingt es, Siegfried aus dem Hinterhalt zu ermorden, die Witwe Kriemhild verlangt nach Vergeltung und bekommt Jahre später Gelegenheit dazu, sich an Hagen und ihrer Familie mit einem Blutbad zu rächen.

Hebbels Trilogie erzählt von archaischen Konflikten. Dem mittelhochdeutschen Epos folgend, zeigt er Menschen, deren ungebrochene Instinkte, Triebe und dunklen Lüste über Vernunft und Ethos die Oberhand gewinnen. Seit seiner Wiederentdeckung wurde das Nibelungenlied immer wieder zu propagandistischen Zwecken ideologisch aufgeladen. Und so verweist der Mythos, wenn wir uns ihm aus der Gegenwart nähern, auch auf die dunklen Seiten, Sehnsüchte und Abgründe der deutschen Geschichte.

Jan-Christoph Gockel, Hausregisseur am Staatstheater, inszeniert »Die Nibelungen« gemeinsam mit Puppenbauer und Schauspieler Michael Pietsch sowie dem Schauspielensemble bildmächtig im Großen Haus. Mit den Mitteln des Theaters wird so der Mythos nicht jenen überlassen, die ihn immer wieder für ihre Zwecke missbrauchen wollen.

»Die Nibelungen« von Friedrich HebbelInszenierung: Jan-Christoph Gockel
Premiere 28.4, Großes Haus
Weitere Spieltermine: 2., 8., 13., 20. und 25.5. sowie 2., 13., 15. und 21.6.

 

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