Zuerst zettelte er eine musikalische Kuba-Renaissance an, dann gründete er eine Art »Familienunternehmen«, das feuriges Karibik-Feeling produziert und jetzt stehen die »Afro Cuban Allstars« mal wieder im Frankfurter Hof auf der Bühne.
Es soll Menschen geben, die skeptisch sind, weil sie meinen, da stelle sich einer vor, irgendetwas mit Buena Vista Social Club zu tun zu habe. Tatsächlich ist Juan de Marcos Gonzáles eine Schlüsselfigur der kubanischen Volks-Weltmusik. Am 31.1.2018 bringt er mit den Afro Cuban Allstars den Frankfurter Hof in Schwung.
Juan de Marcos Gonzáles ist Sänger, Gitarrist, Bandleader und Produzent, war Oberhaupt der Son-Formation »Sierra Maestra« und sammelte Mitte der Neunziger vergessene alte Recken wie Ibrahim Ferrer oder Ruben Gonzàles und Ober-Sonera Omara Portuondo, um mit den All-Stars so etwas wie die kreative Kontinuität der Tradition zu sichern. Ein Jahr später, 1996, kam Ry Cooder auf die Zuckerinsel und war begeistert – der Rest ist schon Legende, und ein bisschen auch Wim Wenders.
De Marcos steht einer geschätzt 18-köpfigen, Bläser-gestärkten Truppe vor, die den Titel des 2009-er Albums, »Breaking the rules & step backwards«, zum Programm gemacht hat. Die Afro-Cuban All Stars, das ist auch ein solide geführtes Familien-Unternehmen, ergänzt durch junge Musikerinnen wie Laura Lydia Gonzàles (Klarinette und Saxophon) sowie Gliceria Gonzàles am Keyboard. Außerdem tanzt im Hintergrund Gliceria Abreu, die Mutter der Gonzáles-Compagnie in blonden Dreadlocks den Rumba.
Die mit Sanges-Veteran Evelio Galan verstärkte Band präsentiert mit viel »Corazón« das eher klassische Buena-Vista-Erbe aus Danzón, Son montuno, Mambo und Guaracha und krönt es mit HipHop-, Salsa- und Pop-Elementen.
| SoS