Es sind 8,1 km, die es in sich haben. Die Hiwweltour Neuborn bei Wörrstadt führt auf abwechslungsreichen Wegen durch das Rebenmeer und bietet tolle Rundum-Blicke in die Landschaft.
Ein sonniger Apriltag – nachdem es zuvor noch einmal geschneit hatte. Diese Tatsache ist insofern wichtig, als es mehrere Stellen auf der Hiwweltour Neuborn gibt, die sehr matschig werden, wenn zuvor Feuchtes vom Himmel kam. Im Prinzip und für Wandernde mit passendem Schuhwerk kein Problem. Hängen halt Schlamm-Klumpen an den Schuhen. Gut, wenn zum Autofahren die Schuhe gewechselt werden können. Von den Fußpedalen abzurutschen ist nicht schön. Und noch ein Hinweis: Das Höhenprofil der Wanderkarte ist sehr realistisch. Es geht wirklich hoch und runter – nie wirklich steil, wir sind schließlich in Rheinhessen. Aber es kann anstrengen, insbesondere wenn die Sonne scheint. Schatten gibt es auf der Hiwwelroute Neuborn nur an wenigen Abschnitten.
Wie so oft im Leben haben die Schatten- auch Sonnenseiten. Die Hiwweltour Neuborn bietet Ausblicke zum Niederknien. Bei guter Fernsicht gelingt es auf der einen Seite den Donnersberg (hinter Rommersheim), auf der anderen Seite den Feldberg im Taunus, auf der dritten Seite die Hunsrück-Höhen und auf der vierten Seite den Wörrstädter Kamm samt Windrädern und Freibad Neuborn zu sehen. Norden, Süden und die anderen Himmelrichtungen ordnen Sie bitte selbst zu. Ich war zu sehr damit beschäftigt, durch den Wißberg hindurch zu erahnen, wo denn Bingen mit der Mündung der Nahe sein könnte. Leider half auch der Aufstieg auf den Burgunder-turm, eines der markanten Wahrzeichen dieser 8,1 km langen Hiwweltour, nicht weiter. Der Blick bleibt am Wißberg mit der Kreuzkapelle hängen. Was dahinter kommt, wissen diejenigen, die mit der rheinhessischen Geographie vertrauter sind, als ich.
»Tisch des Weines«
2 Stunden 15 Minuten – das klingt entspannt. Ist es auch, wenn die Auf- und Ab-Bewegungen für Beine und die Puste kein Problem darstellen. Außerdem müssen einige Schauens-Pausen eingelegt werden. Oder Sie gehen die Hiwweltour bei schlechter Fernsicht. Dann gibt es immerhin Weinberge, Burgunderturm, das Weinberghaus Perka, den Rastplatz »Die schöne Aussicht« (vom Landfrauenverein gestiftet und der Rentnerband errichtet!), den Greifenberg mit dem »Tisch des Weines« (siehe Foto), das gemütlich pittoreske Rommersheim und die Neubornquelle zu sehen. Ich gestehe, die Fernsicht an diesem Apriltag war so überwältigend, dass wir die 2,15 Stunden nicht einhalten konnten. Immer wieder floh der Blick in die Weite und versuchte Ortschaften, Fernseh- und andere Masten zuzuordnen. Wer nicht anschließend ins »Gläserne Trinkhorn« in Rommersheim oder in Böhms Weinstube in Wörrstadt einkehren möchte, sollte im Rucksack Festes und Flüssiges nach eigenem Geschmack mitführen. Picknickmöglichkeiten gibt es einige. Am »Tisch des Weines« ist sogar eine Kiste für leere Weinflaschen angebracht – neben den Mülleimern. Unbedingt Mitnehmen: Wasser zum Trinken, Sonnenschutz für die Haut und vor allem für den Kopf. | SoS
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