Geschmack ist Geschmack und Croissant ist Croissant? DER MAINZER hat einen Croissant-Test organisiert, in dem es um beides geht.

Wie viele Croissants die MAINZER Mitarbeitenden verkostet haben, wissen wir nicht mehr. Aber es waren viele. Da nahezu jedes Unternehmen, das Backwaren anbietet, auch Croissants offeriert, haben wir vorgetestet, eine Vorauswahl getroffen und uns auf acht Test-Croissants geeinigt. Sieben Testpersonen haben sie im MAINZER-Konferenzraum »begutachtet«: Aussehen, Konsistenz und Geschmack stand auf der Testliste. Bewertet wurde jedes Merkmal mit Schulnoten von 1 bis 6; wobei 1sehr gut bedeutet. Sieger wurde das Croissant mit der besten Schulnote.

Die Getesteten Croissants

Café am Frauenlobplatz (Forsterstraße)

Café Gerster (Klarastraße)

Vetters Backstube – Die Altstadtbäckerei (Jakobsbergstraße)

Kaiser Biobäckerei (Große Bleiche)

Werner’s Backstube (Boppstraße)

Discounter Lidl (Große Bleiche)

Café Goldjunge (Badergasse)

Mario Berg, Bäckerei und Konditorei (Kaiser-Wilhelm-Ring)

Schon bei der Begutachtung des Aussehens der acht Croissants ließen sich deutliche Unterschiede erkennen. Das eine sah aus, als sei es vor dem Ofen davon gelaufen, dem anderen war anzusehen, dass es im Ofen zu heiß war, die Krume schmeckte denn auch angebrannt. Beachtlich ist zudem die Formenvielfalt – gibt es »Vorschriften«, wie ein Croissant auszusehen hat? Manche erinnern an Hörnchen, andere sehen irgendwie gewickelt aus. Aufgeschnitten präsentieren sie ihr Innerstes und das lässt Rückschlüsse auf den Geschmack zu: Sind die Teigschichten eng aneinander geklebt, fehlt ihnen das lockere, fluffige, das für ein gutes Croissant spricht.



In der MAINZER-Runde für diesen Croissant-Test Mitte Juli 2021 saßen Menschen, die Geschmack haben aber keine Croissant-Experten sind. Das ist ein Kennzeichen der MAINZER-Tests. Ganz normale Menschen testen und entscheiden. Melitta Soost, gebürtige Französin, ehemalige Chefin des Haus Burgund in Mainz und frisch gebackene Trägerin der Gutenbergplakette erzählte, selbst in Frankreich würden manche Croissants nicht schmecken. Obwohl die Franzosen als Erfinder des Gebäcks gelten – es gibt aber auch das Gerücht, aufgrund der Mondsichel-Form handele es sich um ein türkisches Gebäck. Diese Legende lasse sich allerdings nicht belegen, liest die Autorin später bei Wikipedia.

Hefe & Ziehfett – Falten & Auswalzen

Keine Legende ist der Preis für ein Croissant und der ist sehr unterschiedlich. Beim Discounter kostet ein Croissant 0,49 €, beim Bio-Bäcker 1,90 € und im Café Goldjunge stolze 2,20 €. Eindeutig ist der große Aufwand, das Gebäck herzustellen. Croissants sind einerseits ein Hefe- und gleichzeitig ein Blätterteig-Gebäck. Ersteres bezieht sich auf das Treibmittel, letzteres auf die Machart: Butter oder Margarine werden als »Ziehfett« in den Grundteig mittels mehrmaligem Falten und Auswalzen eingearbeitet (was als tourieren bezeichnet wird). So entstehen einzelne Teigschichten (Blätter) mit einer krossen Krume, die gerne »abblättert«.

Gewonnen haben

1. Platz mit Note 1,3: Werner’s Backstube (1,10 Euro pro Croissant)

2. Platz mit Note 1,9: Bäckerei Vetter (1,20 Euro pro Croissant

3. Platz mit Note 2,2: Café Gerster (0,90 Euro pro Croissant)

Was das Verspeisen angeht, sind die Gewohnheiten ebenso vielfältig wie die Formen. In den Café au lait getunkt, galt lange als typisch französisch. Hierzulande wird gerne Marmelade als Geschmacksergänzung benutzt. Liebhaber:innen des Gebäcks vermögen es der Länge nach durchzuschneiden, belegen die Hälften mit Schinken, Käse und ähnlichem und lassen das Ganze im Grill oder Backofen leicht schmelzen – sicher nicht jedermanns und jederfraus Geschmack. Aber derlei stand beim MAINZER Croissant-Test auch nicht zur Debatte, wir haben die Croissants pur getestet und kamen zu einem eindeutigen Ergebnis.

Die Jury

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