Der Film von Barbara Trottnow nach einem Drehbuch von Anna Seghers u.a. verknüpft die Geschichten von Frauen auf der Suche nach Arbeit.

Die Mainzerin Maria Einsmann lebte bis 1931 zwölf Jahren lang unerkannt als Mann, um Arbeit zu finden. Nach einem Arbeitsunfall wurde ihre Identität als Frau festgestellt und sie musste sich vor Gericht verantworten. Fast 90 Jahre später wird in Mainz mit der Benennung des Platzes zwischen Kötherhofstraße und Großer Langgasse nach Maria Einsmann, an sie erinnert.

Mit der Geschichte von Maria Einsmann hatte sich auch Anna Seghers beschäftigt. Die Mainzer Schriftstellerin schrieb gemeinsam mit Hans Richter und Friedrich Kohne das Drehbuch für einen Film, das lange als verschollen galt, bis es im Museum of Modern Art in New York gefunden wurde.
Hier nutzt Seghers das Schicksal von Maria Einsmann als Vorlage für die Geschichte der Katharina Rendel.

Die Autorin und Regisseurin Barbara Trottnow wiederum nahm das Drehbuch von Anna Seghers als Grundlage für ihren Film, in dem sie Spielszenen mit dokumentarischen Anmerkungen zu den schwierigen Lebensumständen von Anna Seghers verknüpft und Parallelen zur Situation von Frauen heute sucht. Eine reale Geschichte erzählt der Film über Gudrun Selent, eine alleinerziehende Frau aus der ehemaligen DDR. 1990, im Jahr der Wiedervereinigung, verlor sie ihre Arbeit und war seitdem auf der Suche nach einer neuen Stelle.

| SoS

Sonntag, 8. März 2020, 14 Uhr
Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz
Flachsmarktstraße 36
55116 Mainz